Offenheim (as) – Am heutigen Samstag, 15.06.2024 fand im Waldgebiet bei Nieder Wiesen, Bechenheim und Offenheim (Vorholz) eine groß angelegte Waldbrandübung statt. Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde (VG) Alzey-Land sowie Einheiten aus dem Landkreis Alzey-Worms und dem Donnersbergkreis begannen bereits um 6 Uhr morgens mit der Durchführung der Übung. Insgesamt waren fast 200 Einsatzkräfte beteiligt.

Übungsszenario: Waldbrand im Vorholz

Rauch steigt über dem Waldgebiet des Vorholz auf und erste Flammen züngeln durch das Unterholz. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr der Verbandsgemeinde (VG) Alzey-Land reagieren sofort. Drohnen steigen in die Luft, um die genaue Lage der Brandstelle und die Ausbreitung des Feuers zu erfassen. Die hochauflösenden Luftaufnahmen werden in Echtzeit in das Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr gestreamt, wodurch die Einsatzleitung ein präzises Bild der Situation erhält.

Drohnenaufnahmen helfen der Einsatzzentrale die Übersicht zu behalten

Das Feuer breitet sich schnell aus, angetrieben durch trockenen Wind und leicht entflammbares Material. Ein Großeinsatz wird ausgelöst, und zahlreiche Einheiten aus den umliegenden Gemeinden eilen zur Unterstützung herbei. Kilometerlange Wasserleitungen werden verlegt, um die Brandbekämpfung sicherzustellen. Diese Leitungen verbinden die Einsatzorte mit den Wasserquellen in den benachbarten Dörfern und werden durch mehrere Zwischenpumpstationen verstärkt, um den nötigen Druck aufrechtzuerhalten.

Große Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern werden als Zwischenspeicher aufgestellt. Sie dienen dazu, die Wasserversorgung vor Ort zu sichern und die Flammen zu bekämpfen. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten ist entscheidend: Feuerwehrleute, die an vorderster Front gegen das Feuer kämpfen, werden von den Kollegen in den Einsatzleitfahrzeugen und den Pumpstationen unterstützt.

10.000l Faltbehälter versorgen die Einsatzkräfte vor Ort

Die Koordination der Maßnahmen müssen präzise und effizient erfolgen. Die Einsatzleitung im Leitfahrzeug hat dank der Drohnenaufnahmen und der modernen Kommunikationstechnologie jederzeit den Überblick über das Geschehen. Entscheidungen können schnell getroffen und an die Einsatzkräfte weitergegeben werden. Die taktische Führung eines solch großen Einsatzverbandes wird in dieser Übung intensiv geschult und optimiert.

So oder so ähnlich könnte sich das Szenario eines Waldbrandes im Vorholz darstellen, eine Übung, die zeigt, wie wichtig Vorbereitung, Technologie und Zusammenarbeit in der effektiven Bekämpfung von Naturkatastrophen sind.

„In unserer Region kam es glücklicherweise zu noch keine nenneswerteren Waldbränden, jedoch im Bundesgebiet, aber auch in Rheinland-Pfalz gab es in den letzten Jahren dutzende Waldbrände – ein Grund also gut vorbereitet zu sein.“ erklärt Revier Förster Joscha Erbes vom Forstamt Rheinhessen.

Beteiligte Einheiten und Ausstattung

Neben den örtlichen Feuerwehren der VG Alzey-Land und dem Donnersbergkreis nahm auch die Werksfeuerwehr RÖHM aus Worms mit ihrem Turbolöscher, welcher mittels einer Flugzeugturbine angetrieben wird, an der Übung teil. Unterstützt wurden die Einheiten zudem von der PuMa Landesteilfacheinheit Mainz sowie den TLF 3000 Wald RLP aus den Leitstellenbereichen Kaiserslautern (Standort Göllheim) und Ludwigshafen (Standort Lambrecht).

Zielsetzung und Durchführung

Das Hauptziel der Übung bestand darin, die praktische Umsetzung des kürzlich überarbeiteten Alarm- und Einsatzplans „Waldbrand“ zu testen und die taktische Führung eines größeren Einsatzverbandes zu trainieren. So wurde am heutigen Tag ein umfassendes Szenario simuliert, das sowohl die Bekämpfung des Waldbrandes als auch den Schutz der Vogelbrutgebiete berücksichtigt. In Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) wurden spezielle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um sensible Bereiche, gerade in der aktuellen Brut- und Setzzeit zu schonen.

Koordination und Kommunikation

Die Übung beinhaltete zudem die Fortbildung der Technischen Einsatzleitung (TEL) und die Inbetriebnahme der flächendeckenden Satellitentelefonie im Landkreis. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Prozessoptimierung digitaler Lagemeldungen, die dezentral von den Gemeinden erfasst und im BKS-Portal zusammengeführt wurden. Zusätzlich wurde eine zweite Übungslage zum Thema Starkregenereignis simuliert, um die Einsatzfähigkeit der Kräfte weiter zu testen.

Fazit und Danksagung

Insgesamt waren ca. 190 Einsatzkräfte im Übungsraum aktiv, unterstützt von 25 Kräften in der TEL und etwa 10 Kräften der Schnelleinsatzgruppe Versorgung (SEG-V). Die Fachberatung Forst war ebenfalls vor Ort und leistete wertvolle Unterstützung.

BKI Michael Matthes resümierte auf seinem Facebookaccount: „Das war schon eine runde Sache. Eine gelungene Übung mit guter Vorbereitung durch den Wehrleiter der VG Alzey-Land.“