Das Riesenrad auf dem Winzerfest 2024. Foto: Alzeyer Zeitung
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ALZEY (jk)- Vom strahlenden Spätsommer bis zum plötzlichen Herbst – das 86. Alzeyer Winzerfest hatte in diesem Jahr alles zu bieten. Rund 90.000 Besucherinnen und Besucher feierten fünf Tage lang die rheinhessische Lebensart, auch wenn ein abrupter Wetterumschwung die Bilanz etwas drückte. Bürgermeister Steffen Jung zieht dennoch ein positives Fazit: „Wir hätten ohne Zweifel an die Vorjahreszahlen anknüpfen können – das haben Freitag und Samstag eindrucksvoll gezeigt. Trotz der Kälte ab Sonntag war es ein rundum gelungenes Fest mit vielen bewegenden Momenten – wenn auch mit weniger Festbesuchern als erhofft.“

Schon die Eröffnung auf der Wein- und Sektterrasse machte deutlich, wie sehr die Alzeyerinnen und Alzeyer Lust auf ihr Fest hatten. Bis tief in die Nacht hinein herrschte ausgelassene Stimmung – meist friedlich und fröhlich. Auch die zweite Auflage der Riesenradweinprobe als Pre-Opening am Freitagmittag mit Weinkönigin Nicole I. war wieder ein voller Erfolg. Ausverkauft, stimmungsvoll und einzigartig – hoch über den Dächern der Stadt wurde Rheinhessen gefeiert.

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Die repräsentative Weinprobe mit der Verleihung des Scheupreises wurde dabei zum emotionalen Zentrum des Winzerfestes. Der diesjährige Preisträger, Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk, nahm die Auszeichnung sichtlich bewegt entgegen. Laudator Wolfgang Bosbach begeisterte das Publikum mit einer eigens zusammengestellten „Merk-Hitparade“ und einer Rede, die Sport, Lebensweg und persönliche Nähe miteinander verband. Als die Wein- und Sektterrasse gegen Ende der Dankesrede von Merk gemeinsam „You’ll never walk alone“ anstimmte, blieb kaum ein Auge trocken – ein Gänsehautmoment, der wohl in die Geschichte des Winzerfestes eingeht.

Neben dieser besonderen Ehrung stand auch der Weingenuss im Mittelpunkt. Durch 14 Spitzenweine aus dem Alzeyer Land führten die Experten René Harth und Thomas Ehlke mit Fachwissen und Humor. Und wer den beiden Moderatoren genau zuhörte, hatte die Chance auf eine Kiste mit allen Probenweinen.

Das Winzerfest-Wochenende profitierte zu Beginn noch von spätsommerlichen Temperaturen nahe der 30 Grad. Mit sinkenden Werten ab Sonntag zeigte sich jedoch, wie sehr das Wetter ein Innenstadtfest beeinflussen kann. „Der Sprung von kurzer Hose in die Winterjacke binnen einer Nacht war einfach zu heftig“, erklärte Bürgermeister Jung. Dennoch lockten Programmpunkte wie der Autoscooter-Gottesdienst oder das Freundschaftssingen weiterhin zahlreiche Besucher an. Auch der „Tag der Betriebe“ und das bunte Kinder- und Familienprogramm am Dienstag fanden guten Zuspruch, wenngleich an Sonntag und Montag in den Vorjahren deutlich mehr los war.

Die Schausteller zogen trotz des Wetterumschwungs mit sinkenden Besucherzahlen ein recht positives Fazit. Besonders die gute Organisation und das reibungslose Miteinander wurden in den ersten Abschlussgesprächen hervorgehoben – auch angesichts neuer Zufahrtsregelungen. „Natürlich gibt es immer Punkte, die man beim nächsten Mal besser machen kann“, so Jung. „Darüber werden wir in den kommenden Wochen sprechen. Entscheidend ist, dass unser Winzerfest als Gemeinschaftswerk funktioniert – und das hat sich auch in diesem Jahr wieder gezeigt.“Einen besonderen Dank richtet Jung an alle Schausteller, Winzer, Vereine, Hilfsorganisationen, KVD und Polizei sowie Baubetriebshof und Firmen, die das Fest mitgestaltet haben. Vor allem die Betriebe, die den Montag zum gemeinsamen Feiern nutzten, trugen zum besonderen Flair bei.

Und eines steht fest: Auch wenn das Wetter in diesem Jahr seine Tücken hatte, bleibt das Alzeyer Winzerfest das, was es ist – ein Schaufenster rheinhessischer Lebensfreude, ein Ort bewegender Begegnungen und ein Magnet für Menschen aus der ganzen Region.

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