Die Notaufnahme des Kreiskrankenhaus Alzey wurde in der Nacht zum 16. November attackiert
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Alzey (as) – Pflegekräfte sind schwer zu finden, viele Kliniken arbeiten seit Jahren am Limit. Hohe Arbeitslast, Personalmangel und zunehmende Aggressionen gegen Beschäftigte belasten den Alltag. Ereignisse wie der Vorfall in der Nacht zum 16. November zeigen, mit welchen Situationen Mitarbeiter zusätzlich konfrontiert werden.

Auffälliges Verhalten bereits am Nachmittag

Am späten Nachmittag erschien der 26-Jährige afghanische Staatsangehörige aus Alzey gemeinsam mit einer Patientin, die medizinisch versorgt werden musste in der Notaufnahme des Alzeyer Kreiskrankenhauses. Der Mann, der dort schon länger als ´problematische Begleitperson´ bekannt ist, wurde während der Behandlung erneut verbal übergriffig. Die Klinikmitarbeiter verwiesen ihn daraufhin des Hauses, ein Platzverweis, welchem er auch nachkam.

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Nächtlicher Angriff und Flucht des Personals

In der Nacht kehrte der Mann jedoch alleine zurück und wurde wegen erneuter Auffälligkeiten direkt abgewiesen. Der Zugang zur Notaufnahme erfolgt nachts zunächst über eine Gegensprechanlage, dort wurde die Person direkt erkannt und der Zugang verwehrt. Kurz darauf warf der Mann mehrere Steine aus einem nahengelegenm Beet gegen die Fensterscheiben. Eine Scheibe ging dabei zu Bruch, eine weitere wurde beschädigt. Ein Pfleger, der sich hinter einer der beworfenen Scheibe befandt, wurde zusätzlich beleidigt. Die beiden diensthabenden Mitarbeiter flohen schließlich über ein anderes Fenster in den äußeren Hof, um sich dort in Sicherheit zu bringen. Patienten befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht in der Notaufnahme

Polizei und Konsequenzen

Die herbeigerufene Polizei kam mit 6 Einsatzkräften, durchsuchte das Gelände, konnte den Mann aber nicht mehr antreffen. Name und Adresse des Täter sind jedoch bekannt, es wird nun ein Strafverfahren eingeleitet. Die beiden diensthabenden Mitarbeiter nahmen das Angebot der Unfallkasse für eine traumatherapeutische Betreuung an, wie Verwaltungsdirektor Frank Müller im Gespräch mit der Alzeyer Zeitung erwähnte.

Müller kündigt zudem an, interne Abläufe und Sicherheitsstrukturen zu überprüfen und bei Bedarf nachzugulieren.
„Wir sind froh, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs keine Patienten in der Notaufnahme befanden. Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden steht im Mittelpunkt, und wir werden die Abläufe gemeinsam mit dem ASA genau prüfen und anpassen“, so Müller.

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