Fotoquelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms
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ALZEY-WORMS (jk)- Investitionsprojekte, Berufsorientierung und strategische Zukunftsfragen bestimmten die diesjährige Runde von „Handwerk trifft Politik“, zu der Landrat Heiko Sippel erneut Vertreterinnen und Vertreter der Kreispolitik, der Berufsbildenden Schulen, der Kreishandwerkerschaft Alzey-Worms sowie der Handwerkskammer Rheinhessen eingeladen hatte. Sippel zeigte sich erfreut darüber, dass erneut alle Kreistagsfraktionen vertreten waren – ein Zeichen für die Offenheit und Bedeutung des Dialogs mit dem Handwerk.

Das Treffen hat sich über die Jahre als feste Größe etabliert und dient vor allem dazu, gemeinsames Verständnis und abgestimmtes Handeln zwischen Handwerk, Politik und Verwaltung zu fördern. Kreishandwerksmeister Bernd Kiefer hob hervor, dass aus den Gesprächen vergangener Jahre bereits viele Impulse entstanden seien, die die Region vorangebracht haben. Die enge und verlässliche Zusammenarbeit bewähre sich, betonte Kiefer: Der Austausch auf Augenhöhe habe zahlreiche Themen erfolgreich angeschoben und sei keine Selbstverständlichkeit.

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Ein Schwerpunkt, der jedes Jahr erneut bewegt, ist die handwerkliche Berufsorientierung. Die Handwerkskammer Rheinhessen arbeitet dazu eng mit der Jugendberufsagentur Alzey-Worms zusammen. Neben Orientierungstagen, die Schülern Einblick in Berufsbilder ermöglichen, liegt der Fokus auf der Frage, wie junge Menschen besser auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereitet werden können. Landrat Sippel verwies auf ein neues Pilotprojekt an einer Schule im Landkreis: In einer 9. Berufsreifeklasse werden Grundlagen wie Prozent- und Flächenberechnung intensiv wiederholt – ein Ansatz, der innungsübergreifend auf Zustimmung stieß. Vertreter des Handwerks signalisierten zudem Bereitschaft, ihre Erfahrungen künftig auch bei Berufsorientierungstagen für Lehrkräfte einzubringen.

Auch Dirk Egner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Alzey-Worms, stellte den Wert des regelmäßigen Austauschs heraus. Nur durch gemeinsames und lösungsorientiertes Arbeiten ließen sich die Rahmenbedingungen für das regionale Handwerk nachhaltig verbessern. Über die Jahre sei ein vertrauensvolles Miteinander entstanden, das weitergeführt werden solle.

Ein weiterer zentraler Punkt der Agenda war das Sondervermögen für Infrastruktur, Bildung und Klima. Nach vorläufigen Berechnungen können der Landkreis und die kreisangehörigen Kommunen mit rund 112 Millionen Euro von Bund und Land rechnen. Damit werden Investitionen möglich, die aufgrund fehlender finanzieller Mittel bisher nicht realisiert werden konnten. In den kommenden Wochen will der Kreis gemeinsam mit den Gemeinden über die konkrete Mittelverteilung und geplante Maßnahmen beraten.

Zusätzlich zu diesen Fördermitteln plant der Landkreis weitere Investitionen. Im Kreishaushalt 2026 sind sechs Millionen Euro für den Straßenbau vorgesehen. Kreisbeigeordnete Stephanie Jung informierte außerdem über zahlreiche Projekte im Gebäudemanagement, die im Fünf-Jahres-Plan verankert sind und sowohl Sanierungen als auch Erweiterungen kreiseigener Gebäude umfassen.

Weitere Themen, die beim Austausch diskutiert wurden, waren die Bekämpfung unerlaubter Handwerksausübung, die Kommunale Wärmeplanung sowie die Umstellung der Abfallwirtschaft im Landkreis. Einig waren sich alle Beteiligten darin, den konstruktiven Dialog fortzuführen und die begonnenen Themen weiter voranzutreiben.

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