Fotoquelle: Verbandsgemeindeverwaltung Monsheim
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MÖLSHEIM/WACHENHEIM (k)- Für die Kinder der Kindertagesstätte „Wachtelnest“ aus Mölsheim und Wachenheim steht zum Jahreswechsel ein weiterer Umzug an. Hintergrund ist weiterhin, dass die neu gebaute KiTa in Wachenheim aufgrund erheblicher baulicher Mängel sowie noch ungeklärter Verantwortlichkeiten nicht genutzt werden kann. Bereits im August war die Einrichtung mit rund 60 Kindern vorübergehend in das Wachenheimer Bürgerhaus verlegt worden, das seither für Vereinsnutzungen und private Veranstaltungen nicht zur Verfügung stand.

Inzwischen wurde auf der oberen Ebene des Parkplatzes am Bürgerhaus eine Übergangslösung geschaffen. Dort entstand eine Containeranlage aus insgesamt 23 Modulen, in der der KiTa-Betrieb ab Anfang 2026 wieder vollständig unter einem Dach stattfinden kann. Die Räume bieten ausreichend Platz und zeitgemäße Bedingungen: Drei Gruppenräume mit jeweils 43 bis 48 Quadratmetern verfügen über angegliederte Nebenräume. Erschlossen wird das Gebäude über barrierefreie Rampen. Ein großzügiger Windfang mit Garderoben dient als Eingangsbereich. Über Flure sind zudem Ruhe- und Gruppenräume, getrennte Sanitärbereiche für unter und über dreijährige Kinder sowie für die Mitarbeitenden, ein Abstellraum und eine kleine Teeküche erreichbar. Die Containeranlage wird elektrisch beheizt und ist in allen Gruppenräumen mit Klimageräten ausgestattet.

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Für Bewegungsangebote steht weiterhin der große Saal des Bürgerhauses zur Verfügung. Die Verpflegung wird in der Küche der neuen KiTa zubereitet, die von den bestehenden Schäden und der anstehenden Sanierung nicht betroffen ist.

Um den Umzug zu ermöglichen, schließt die KiTa am 18. Dezember 2025 vollständig. Am 17. Dezember ist die Einrichtung lediglich bis 14.15 Uhr geöffnet. Unterstützung erhält das KiTa-Team beim Umzug unter anderem vom Bauhof der Verbandsgemeinde Monsheim, von Mitgliedern der Gemeinderäte Wachenheim und Mölsheim sowie von freiwilligen Helferinnen und Helfern aus der Elternschaft und dem Förderverein. Am 19. Dezember lädt KiTa-Leiterin Jenny Milch gemeinsam mit ihrem Team alle Eltern – gerne auch mit den Kindern – von 12.30 bis 15.30 Uhr dazu ein, die neuen Container-Räume in ungezwungener Atmosphäre vorab zu besichtigen. Der reguläre Betrieb im neuen Ausweichquartier startet am 5. Januar 2026.

Mit dem Umzug wird das Bürgerhaus ab Januar wieder für die Wachenheimer Vereine nutzbar sein, auch die Fastnachtssitzung kann dort wie geplant stattfinden. Die Umsetzung der Containerlösung stellte alle Beteiligten vor große organisatorische Herausforderungen. VG-Bautechniker Ayhan Coban plante die Anlage unter hohem Zeitdruck, bereitete die Bauantragsunterlagen vor und koordinierte die notwendigen Arbeiten für Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse. Zum Schutz der Parkplatzfläche wurde ein Gummibelag verlegt, auf dem rund 270 Tonnen Schotter eingebaut werden mussten, um die Container eben aufzustellen. Zusätzlich waren zahlreiche Abstimmungen mit Jugendamt, Brandschutz, Unfallkasse und Kreisbauamt erforderlich, um alle Genehmigungen zu erhalten.

VG-Bürgermeister Ralph Bothe dankte allen Beteiligten für den reibungslosen Ablauf. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die Situation einen bitteren Beigeschmack habe: Die erneute Übergangslösung wäre nicht notwendig gewesen, wenn der Bau der neuen KiTa ordnungsgemäß ausgeführt worden wäre.

Inzwischen liegt ein Gutachten zu den Schadensursachen vor. Nun gilt es, die Verantwortlichkeiten zügig zu klären, Schadensersatz geltend zu machen und die neue KiTa so zu sanieren, dass sie wieder dem Standard eines Neubaus entspricht. Den beteiligten Planern und Handwerksbetrieben wurde Gelegenheit gegeben, das Gutachten zu prüfen und sich mit ihren Versicherungen und rechtlichen Vertretern abzustimmen. Für Mitte Januar und Anfang Februar sind Gesprächsrunden mit dem Gutachter vorgesehen, um auszuloten, ob eine außergerichtliche Einigung möglich ist. Sollte dies scheitern, wird der Schadensersatz auf dem Klageweg eingefordert.

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