Alzey (as) – Die Städtepartnerschaft zwischen Alzey und Kamenz besteht seit 34 Jahren, doch in den vergangenen Jahren ist es um das, was als Austausch auf Verwaltungsebene nach der Wende begann, etwas ruhiger geworden. Um dieser Verbindung neues Leben einzuhauchen, besuchte kürzlich eine Delegation aus Kamenz die rheinhessische Volkerstadt. Ziel war es, die bestehende gute Beziehung weiter auszubauen und Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit zu finden.
Bürgermeister Steffen Jung empfing die Gäste aus Sachsen herzlich und präsentierte stolz die neuesten Entwicklungen in Alzey, darunter die Ansiedlung des Pharmaunternehmens Eli Lilly und die neu eröffnete Steinhalle am Museum Alzeys. Die Kamenzer Delegation, angeführt von Oberbürgermeister Roland Dantz, zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten der Partnerstadt.
In konstruktiven Gesprächen wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Städte erörtert. Dabei kristallisierten sich vielversprechende Ansätze für künftige Kooperationen heraus. „Die Bedeutung innerdeutscher Städtepartnerschaften kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, betonte OB Dantz. „Es gilt nun, vor allem junge Menschen und Vereine zusammenzubringen. Denn Partnerschaften innerhalb eines Landes sind eine absolute Besonderheit.“
Konkret wurden mehrere Ideen ins Auge gefasst:
Intensivierung des kulturellen Austauschs, insbesondere im Bereich der Chöre und MuseenVerknüpfung literarischer Traditionen: Die Lessingstadt Kamenz könnte die Alzeyer Schriftstellerin Elisabeth Langgässer bei den Lessing-Tagen vorstellen – und auch Lessing könnte kulturell künftig eine größere Rolle einnehmen
Austausch auf Verwaltungsebene, möglicherweise sogar als Austauschprogramm von AuszubildendenKooperation der Schwimmvereine, da beide Städte an neuen Schwimmhallen arbeitenKooperation der Sportvereine mit Blick auf das sanierte Wartbergstadion
Schon jetzt beschlossene Sache ist die Teilnahme Alzeys an der 800-Jahr-Feier von Kamenz im Jahr 2025. Hierfür sind bereits erste Planungen im Gange, einschließlich eines möglichen Beitrags zum großen Festumzug.
„Dieser Besuch war ein wichtiger Schritt, um unsere Partnerschaft mit neuem Leben zu füllen“, resümierte Bürgermeister Jung. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam ein Eckwertepapier zu erarbeiten, das unsere zukünftigen Kooperationsfelder festlegt.“
Die Tradition wird dabei nicht vergessen: Das Weingut Born aus Alzey wird auch 2025 wieder mit seinen Weinen das Kamenzer Forstfest bereichern – ein Symbol für die Beständigkeit dieser deutsch-deutschen Freundschaft.
Mit diesem Treffen haben beide Städte den Grundstein für eine Wiederbelebung ihrer Partnerschaft gelegt. Es bleibt spannend zu sehen, welche Früchte diese erneuerte Verbindung in den kommenden Jahren tragen wird.