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Alzey/Mainz (as) – Der 24-jährige Devran Akkurt aus Alzey hat durch sein entschlossenes Handeln eine Frau vor einer Sexualstraftat geschützt. Mitte September war er nachts mit seinem Taxi unterwegs, als er im Dunkeln einen Mann bemerkte, der sich über etwas beugte. Im Scheinwerferlicht erkannte er, dass eine Frau bedrängt wurde. Akkurt stieg sofort aus, ging dazwischen und brachte die Frau in seinem Taxi in Sicherheit. Seine präzise Täterbeschreibung führte zur schnellen Festnahme des Mannes, der inzwischen in Haft sitzt.

Akkurt ist gelernter Elektriker und fährt am Wochenende für Tommys Taxi. Geschäftsführer Thomas Hänßgen zeigte sich beeindruckt vom Verhalten seines Mitarbeiters. „Der Preis ist absolut gerechtfertigt, wir sind unglaublich stolz auf Devran“, sagte er im Gespräch.

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Akkurt über seine Nominierung
Im Gespräch mit der Alzeyer Zeitung machte Akkurt deutlich, dass die Auszeichnung für ihn nicht im Vordergrund stand. „Dass ich nominiert wurde, war zunächst eine Überraschung – eigentlich wollte ich das nicht, da es für mich eher eine Selbstverständlichkeit war, aktiv zu werden“, sagte er. Er habe sich aber überzeugen lassen, dass Zivilcourage sichtbar gemacht werden müsse und dass solche Situationen auch in einer kleinen Stadt wie Alzey auftreten können.

Akkurt wurde in der Nähe von Hannover geboren, 2020 zog seine Familie nach Alzey. Die Preisverleihung selbst hat ihn beeindruckt. „Die Feierlichkeit war sehr schön, hätte ich nicht in diesem großen Ausmaß erwartet.“ Besonders bewegend sei für ihn gewesen, gemeinsam mit den anderen Geehrten auf der Bühne zu stehen. „Mit solchen Preisträgern zusammen ausgezeichnet zu werden, war eine Ehre“, so Akkurt. Gleichzeitig betont er, dass Zivilcourage im Alltag selbstverständlich sein sollte. „Die Menschen müssen wieder lernen, genau hinzuschauen. Dann passiert auch weniger – wir müssen besser auf uns aufpassen.“

Neben Akkurt ehrte die Jury zwei weitere Personen für herausragenden Mut:

Hildegard K. (67) aus dem Landkreis Südwestpfalz
Die Rentnerin entdeckte nachts zwei vermisste Mädchen, die völlig durchnässt und erschöpft in einem Waldgebiet umherirrten. Sie nahm die Kinder sofort bei sich auf, versorgte sie und sorgte dafür, dass sie rasch in Sicherheit gebracht wurden. Durch ihr Eingreifen verhinderte sie eine mögliche Eskalation der Situation.

Muhammad A. (47) aus Ludwigshafen
Nach dem Anschlag in der Mannheimer Innenstadt am 3. März 2025 verfolgte er den flüchtenden Täter. Er warnte Passanten, blockierte das Fahrzeug des Angreifers und verhinderte so weitere Opfer. Sein Eingreifen stoppte die Flucht des Täters in einer hochgefährlichen Lage.

Würdigung der Landesregierung
Alle Geehrten erhielten eine Skulptur, eine Urkunde und 500 Euro Preisgeld. Rund 80 Gäste aus Politik, Polizei, Kommunen und Zivilgesellschaft nahmen an der Veranstaltung teil. Für die musikalische Begleitung sorgte ein Saxophonquartett des Landespolizeiorchesters.

Ebling betonte, dass Zivilcourage entscheidend dafür sei, dass Menschen einander schützen. Wer handele, statt wegzusehen, stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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