
ALBIG (jk)– In der festlich geschmückten Mehrzweckhalle Albig hat Landrat Heiko Sippel das Partnerschaftskomitee der Jumelage Albig–Signy L’Abbaye mit dem Prädikat „Ehrenamt des Monats“ für den Monat September ausgezeichnet. Rund 70 Gäste nahmen an der Feier teil, darunter der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Steffen Unger, Landtagsabgeordneter Heiner Illing, Gründungsmitglieder sowie Freunde aus Frankreich. Das Komitee erhielt Urkunde, Ehrennadeln und eine Spende als Anerkennung für seinen seit zehn Jahren bestehenden Einsatz.
Die Ehrung fiel in ein besonderes Jahr: Seit 50 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Albig und Signy L’Abbaye. Die Halle war passend in den Farben der französischen Trikolore geschmückt. „Heute ist ein Grund zum Feiern. Ähnlich wie bei einer Goldenen Hochzeit gilt es, dankbar zurück und gemeinsam nach vorne zu blicken“, sagte Landrat Sippel. Er erinnerte an den Élysée-Vertrag von 1963, der den Grundstein für die deutsch-französische Freundschaft legte, und bezeichnete die Jumelage als lebendiges Beispiel für diese Idee.
Besonders würdigte Sippel den langjährigen Einsatz von Altbürgermeister Günther Trautwein und seiner Frau Ute, die die Partnerschaft entscheidend geprägt haben.
Neues Symbol am Ortseingang
Zum 50-jährigen Bestehen errichtete die Ehrenamtsgruppe „Volontäre für Albig“ am Ortseingang eine Stele als sichtbares Zeichen der Verbundenheit. Finanziert wurde sie durch zahlreiche Spenden von Privatpersonen, Vereinen, Geschäftsleuten und Helfern. „Damit hat sich ein weiterer Kreis von Unterstützern erschlossen“, betonte Trautwein.
Ortsbürgermeister Wilfried Best hob die Bedeutung lebendiger Freundschaften über Grenzen hinweg hervor: „Unsere Nachbarn sind nicht Fremde, sondern Freunde. Damit diese Freundschaft lebendig bleibt, gilt die Devise: Nicht reden, sondern tun!“ Mit dem Toast „Vive l’amitié“ dankte er allen Beteiligten und überreichte Gründungsmitgliedern eine Dankurkunde.
Komiteesprecher Bernhard Seifried erklärte, die Jumelage sei wie eine Partnerschaft nach dem Vorbild von Zwillingen – ein Spiegelbild der Verbundenheit.
Familiäre Begegnungen prägen die Partnerschaft
Sippel betonte, dass mit dem Ehrenamt des Monats erstmals eine internationale Auszeichnung vergeben werde: „Ohne das Ehrenamt würde es in unserer Gesellschaft sehr dunkel aussehen. Merci beaucoup an alle, die mit ihrem Engagement diese Partnerschaft zu einer Erfolgsgeschichte gemacht haben.“
Die Städtepartnerschaft sei bis heute von persönlichen Begegnungen geprägt. Gäste wohnen bei Besuchen weiterhin in Familien und nicht im Hotel. Zahlreiche gemeinsame Aktivitäten – von Gedenkveranstaltungen über kulturelle Ausflüge bis hin zu Festen – hätten die Verbindung über Jahrzehnte gestärkt.
Ein bewegender Moment war die Teilnahme des 99-jährigen Altbürgermeisters Georg Herr, die als eindrucksvolles Zeichen für die Beständigkeit der Jumelage gewürdigt wurde.