Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Michael Matthes übergibt Landrat Heiko Sippel den Jahresbericht 2024. Fotoquelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms
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ALZEY-WORMS (k)- Der Jahresbericht 2024 des Brand- und Katastrophenschutzes im Landkreis Alzey-Worms wurde im Oktober an die Verantwortlichen übergeben. Nun veröffentlicht die Kreisverwaltung einen zusammenfassenden Bericht für die Presse. Der Rückblick zeigt eindrucksvoll, wie fordernd und ereignisreich das vergangene Jahr für die Einsatzkräfte war.

Insgesamt mussten 1.355 Einsätze bewältigt werden, darunter 350 Brände, 809 technische Hilfeleistungen sowie 196 Fehlalarme. Besonders die zahlreichen Hilfeleistungseinsätze – von Verkehrsunfällen über Gefahrstofflagen bis hin zu Türöffnungen – machten die breite Aufgabenpalette der Feuerwehren deutlich. Landrat Heiko Sippel lobte ausdrücklich die hohe Professionalität der ehren- und hauptamtlichen Kräfte, die auch unter außergewöhnlichen Bedingungen zuverlässig zur Verfügung standen.

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Wie Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Michael Matthes hervorhebt, war das Jahr von komplexen Schadenslagen geprägt. Das Rheinhochwasser, wiederkehrende Stromausfälle sowie zunehmende Gefahrstoffeinsätze stellten die Strukturen vor große Herausforderungen. Gleichzeitig zeigte sich, wie wichtig moderne Technik und klare Führungsstrukturen sind. Die Inbetriebnahme des neuen Lagezentrums im Landesamt führte zu spürbaren Verbesserungen im Leitstellenbereich Mainz.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Nachwuchsgewinnung. Ende 2024 zählten die Feuerwehren 2.035 aktive Einsatzkräfte, darunter 188 Frauen. In 44 Jugendfeuerwehren engagierten sich 472 Kinder und Jugendliche. Die Kreisausbildung bot 38 Lehrgänge für 440 Teilnehmende an, darunter stark nachgefragte Grund-, Atemschutz- und Sprechfunkkurse.

Zur Verbesserung der technischen Einsatzfähigkeit stellte der Landkreis neue Fahrzeuge und Ausstattung in Dienst, darunter zwei LF 20-KatS, ein Mannschaftstransportfahrzeug sowie die Abrollbehälter Wasser und Mulde. Sie ergänzen die vorhandene Spezialtechnik, die für Gefahrgutlagen, Hochwasser oder Starkregen unverzichtbar ist.

Auch die überörtliche Zusammenarbeit spielte eine große Rolle. Die Feuerwehren unterstützten benachbarte Kreise, nahmen an wichtigen Übungen teil – darunter eine Waldbrandübung im Vorholz und eine Großübung an der Justizvollzugsanstalt Rohrbach – und arbeiteten an der Weiterentwicklung überregionaler Einsatzkonzepte mit.

Der Verwaltungsstab des Landkreises optimierte seine Abläufe in einer umfangreichen Stabsübung unter der Leitung von Johanna Christ. Ebenso leisteten die Katastrophenschutzmodule des DRK-Kreisverbands Alzey einen bedeutenden Beitrag – unter anderem mit Führungs-, Sanitäts-, Betreuungs- und Verpflegungsmodulen sowie der Rettungshundestaffel und der Medizinischen Task Force 40.

Die Leitenden Notärzte und Organisatorischen Leiter sorgten für eine strukturierte medizinische Einsatzführung. Das Kreisverbindungskommando (KVK) stärkte die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und bereitete sich durch Ausbildungsveranstaltungen auf mögliche gemeinsame Einsatzlagen vor.

Auch die Notfallseelsorge war ein unverzichtbarer Bestandteil der Gefahrenabwehr. Über 35 Ehrenamtliche standen für psychosoziale Akutbetreuung bereit und erhielten durch ökumenische Zusammenarbeit sowie Fortbildungen eine stabile Grundlage. Ein Blaulichtgottesdienst im April stärkte zusätzlich das Netzwerk.

Das Technische Hilfswerk (THW) mit seinen Ortsverbänden Alzey, Wörrstadt und Worms unterstützte bei Hochwasserlagen, Eigentumssicherungen, Beleuchtung und technischen Hilfeleistungen. Mit über 250 aktiven Ehrenamtlichen trug das THW maßgeblich zur nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr bei.

Der Jahresbericht zeigt insgesamt eindrucksvoll, dass der Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis Alzey-Worms breit aufgestellt ist und auf einem stabilen, leistungsfähigen Fundament ruht. Die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen – Feuerwehren, Katastrophenschutzmodule, medizinische Einsatzführung, Verwaltungsstab, KVK, Notfallseelsorge und THW – ermöglichte auch 2024 eine professionelle Bewältigung anspruchsvoller Einsatzlagen.

BKI Michael Matthes spricht allen Einsatzkräften seinen Dank für ihr Engagement aus. Der Jahresbericht für 2025 steht nun bevor, der sicherlich ebenfalls ein weiteres herausforderndes Jahr des Brand- und Katastrophenschutzes Alzey-Worms widerspiegeln wird.

Für das Jahr 2026 sieht sich der Landkreis weiterhin gut vorbereitet.

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