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ALZEY (as) – Die Stadtverwaltung Alzey hat das für das bevorstehende Winzerfest geplante Feuerwerk abgesagt. Nach intensiver Prüfung potenzieller Standorte und unter Berücksichtigung strenger gesetzlicher Vorschriften konnte kein sicherer und rechtskonformer Platz für das Spektakel gefunden werden. Wie die Stadt mitteilte, stehen die Sicherheit der Bürger und die Einhaltung der Gesetze an erster Stelle.

Rechtliche Hürden und fehlende Alternativen

Die Entscheidung zur Absage basiert auf der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz. Laut dieser Verordnung dürfen Feuerwerke nicht in unmittelbarer Nähe von sensiblen Orten wie Kindergärten, Altenheimen, Kirchen oder brandgefährdeten Fachwerkhäusern abgebrannt werden. Ein ursprünglich in Betracht gezogener Standort nahe der Kita „Am Wall“ musste aus genau diesem Grund verworfen werden, da sich dort das Altenheim „Haus Michael“ sowie eine kleine Kirche in direkter Nachbarschaft befinden. Diese Einschätzung wurde auch von beauftragten Pyrotechnikfirmen bestätigt.

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Die Suche nach einem geeigneten Ausweichort blieb erfolglos.

Alternative Flächen, darunter Parkplätze, der Hexenpark und das Stadion am Wartberg, boten keine ausreichende Sicht vom Festgelände aus. Auch Standorte außerhalb des Stadtzentrums, die sich für ein Höhenfeuerwerk eignen würden, konnten nicht gefunden werden.

Sicherheitsbedenken nach Unglück in Düsseldorf

Beigeordneter Michael Lohmer betonte, dass die Stadt an die Beschlusslage des Ausschusses für Bürgerdienste gebunden sei, der sich bewusst gegen ein Höhenfeuerwerk entschieden hatte. Lohmer wies zudem auf die aktuelle Sicherheitslage hin. Er verwies auf ein kürzliches Unglück bei einem Feuerwerk in Düsseldorf, bei dem im Juli 19 Menschen verletzt wurden. „Das zeigt sehr deutlich, dass man bei diesem Thema keine Kompromisse machen darf“, so Lohmer. „Sicherheit und Rechtskonformität stehen für uns an erster Stelle.“
Ein Verstoß gegen die Vorschriften hätte nicht nur hohe Bußgelder und strafrechtliche Konsequenzen zur Folge, sondern würde auch den Versicherungsschutz im Schadensfall gefährden.

Verständnis wird erbeten

Obwohl die Stadt die Enttäuschung der Bürger über die Absage bedauert, bittet sie um Verständnis. „Wir wissen, dass viele sich auf das Feuerwerk gefreut haben“, sagte Lohmer. „Aber wir tragen Verantwortung für die Menschen in unserer Stadt – und da ist Sicherheit das entscheidende Kriterium.“

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