Alzey (as) – In einer intensiven, kontrovers diskutierten und über zwei Stunden andauernden Sitzung hat der Kreistag mit 24 Ja‑, 13 Nein‑Stimmen und drei Enthaltungen die neue Abfallgebührensatzung verabschiedet. Sie tritt zum 1. September in Kraft.
Worum geht’s?
Der Landkreis Alzey‑Worms produziert derzeit durchschnittlich rund 180 Kilogramm Restmüll pro Einwohner und Jahr – Spitzenwert in Rheinland‑Pfalz. Mit der neuen Gebührensatzung soll die Menge auf 100 Kilogramm pro Kopf gesenkt werden. Maßgebliche Änderungen:
Die graue Restmülltonne wird künftig alle drei Wochen, statt bisher zweiwöchentlich, entleert.
Dieser Drei‑Wochen‑Rhythmus gilt bereits ab 1. Juli, also zwei Monate früher .
Warum diese Änderung?
Nur etwa 40 % des Inhalts der grauen Tonne sei echter Restmüll – der Rest könnte als Wertstoff recycelt werden .
Durch längere Intervalle und strengere Trennung sollen Kosten sinken, CO₂‑Emissionen reduziert und Verwertungserlöse maximiert werden.
Neue Abrechnung
Grundgebühr pro Haushalt – unabhängig von Personenanzahl, darin enthalten: vier Leerungen pro Jahr
Leistungsgebühr für jede weitere Leerung der Restmüll‑ und Biomüll‑Tonnen.
Chips an den Tonnen zählen künftige Leerungen: Wer Müll vermeidet, kann Gebühren sparen .
Schon vor der Einführung gab es massiven Widerstand.
Im Vorfeld wurde auch eine Petition gegen das Müllkonzept gestattet, die öffentlich für Diskussion sorgte.
Stimmen aus dem Kreistag
Befürworter betonten die Dringlichkeit: Nur durch veränderten Abfuhrrhythmus, kleinere Tonnenvolumen und bessere Trennung könne das 100‑kg‑Ziel nachhaltig erreicht werden . Gegner warnten vor möglichen Problemen wie Hygiene‑ oder Geruchsproblemen sowie Missbrauch und wilder Müllentsorgung
Ausblick
Der Drei‑Wochen‑Rhythmus startet bereits am 1. Juli.
Die neue Satzung gilt ab 1. September.
Nach 18 Monaten ist eine Überprüfung und mögliche Anpassung vorgesehen .
Mit der neuen Gebührensatzung setzt der Kreis einen deutlichen Anreiz für Bürgerinnen und Bürger, Restmüll zu vermeiden und Wertstoffe sauber zu trennen. Ob die Maßnahme das Müllaufkommen tatsächlich spürbar reduziert, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.