Der Anfang ist gemacht. Endlich, wie Bürgermeister Steffen Jung sagt und damit auch den Alzeyer Sportvereinen aus der Seele spricht. Und die sind zahlreich vertreten, als das Stadtoberhaupt gemeinsam mit dem städtischen Bauleiter Marco Fitting und Vertretern der beteiligten Firmen mit dem ersten Spatenstich den offiziellen Startschuss für die Sanierung des Wartbergstadions markiert. Kein Wunder, dass die Vereinsvertreter so zahlreich erschienen waren. „Die Sanierung des Wartbergstadions wurde von den Alzeyer Sportvereinen sehnlichst erwartet“, weiß der Stadtchef. Und der Startschuss, so Jung, sei längst überfällig. „Aber manches hat man einfach nicht kommen sehen.“
In den ersten Arbeitstagen am Großprojekt Stadion hat sich schon einiges getan. Wo einst grüner Rasen war, ist nur noch Erde. Die Laufbahnen sind abgetragen. Erd- und Schuttberge wachsen, durch die sich Bagger und anderes schweres Gerät schlängeln, um Stück für Stück die Stützmauer zum Kleinspielfeld abzutragen. Dann folgt die Demontage der alten Flutlichtanlage, bevor es an das Leitungsnetz geht.
Was dann entsteht, nennt Bauplaner Udo Orfgen eine ganz tolle Anlage, die allen Nutzern die Möglichkeit bietet, ihre verschiedenen Disziplinen auf dem Wartberg wettkampfmäßig auszuüben. Rund vier Millionen Euro, davon 570.000 Euro aus Landesmitteln, kostet die Sanierung. Es entsteht ein Kunstrasenspielfeld, um das künftig sechs statt vier Laufbahnen führen. Zusätzlich entsteht ein Kleinspielfeld für den Jugend- und Trainingsbetrieb. Dahinter entstehen Wurfanlagen für die Leichtathleten. Doch damit nicht genug: Die Flutlichtanlage im Stadion wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht und der Parkplatz unterhalb des Wartbergbades bietet als Multifunktionsfeld vor allem Schulen die Möglichkeit, Speerwurf zu üben, an heißen Schwimmbadtagen aber auch zusätzliche Parkflächen. Im Frühjahr beginnen dann auch die Arbeiten am Hockeyfeld, das ebenfalls einen neuen Belag erhält. Hinzu kommt der barrierefreie Ausbau des Stadions mit neuen Zugängen, Fangzäunen und einer neuen Stützmauer zum Kleinspielfeld. „Auf dem Wartberg tut sich einiges“, verspricht Bürgermeister Jung.
Ursprünglich war geplant, den Hockeyplatz zusammen mit dem Stadion und den anderen Anlagen in Angriff zu nehmen. „Aufgrund der Verzögerungen haben wir uns aber entschlossen, den Platz noch einmal auszubessern, damit auch in den Wintermonaten auf dem Hockeyfeld trainiert werden kann und wir keine weiteren Verzögerungen in unseren ambitionierten Zeitplan bekommen“, erklärt der Bürgermeister, der sich bei der Firma Polytan bedankt, die den Hockeyplatz kurzfristig wieder bespielbar gemacht hat.
Bis zu den Sommerferien soll die Maßnahme abgeschlossen sein. „Wir bauen in den Winter hinein“, ist Jung zuversichtlich, dass in den Sommerferien wieder der Ball rollt und die Laufbahnen rund um den Kunstrasen genutzt werden können. „Wir hoffen auf einen milden Winter, damit es weiter zügig vorangehen kann“, sagt der Stadtchef, der um die Einschränkungen für die Sportlerinnen und Sportler während der Bauzeit weiß. Auch deshalb sei es ärgerlich, dass sich der Startschuss für die Sanierung immer wieder verzögert habe.
Hauptursache für die Verzögerungen, so Orfgen, sei die unterhalb der Wurfanlagen zu errichtende Versickerungsanlage gewesen. „Diese so auszulegen, dass das anfallende Regenwasser kontrolliert versickern kann, ist nicht ganz einfach“, erklärt der Ingenieur. Doch nun habe man eine Lösung gefunden, die den Anforderungen gerecht werde. Und auch die zwischenzeitlichen vergaberechtlichen Schwierigkeiten, die sich aus den erweiterten Maßnahmen für die neue Stützmauer und Co. ergaben, sind geklärt. Der Sanierung des Wartbergstadions steht also nichts mehr im Wege.
„Alle beteiligten Firmen kennen sich im Stadionbau bestens aus“, erklärt Orfgen den Besucherinnen und Besuchern. Mit den Firmen Strabag, Polytan und Kempf teilen sich Unternehmen die einzelnen Gewerke, die sich kennen. „Und das ist bei einem Projekt dieser Größenordnung immens wichtig, denn hier muss alles wie Zahnräder ineinander greifen“, so der Planer weiter.
Dass das gelingen wird, da sind sich alle Beteiligten einig. „Wir hoffen, dass die Baustelle gut vorankommt“, sagt Jung zum Abschluss und ergänzt: „Damit wir uns hoffentlich im Sommer wieder hier treffen können, um unser neues Wartbergstadion feierlich einzuweihen. „Dann hoffentlich bei besserem Wetter und angenehmeren Temperaturen.“