Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Rheinland-Pfalz begrüßt den Entwurf zum Klimaschutzgesetz ausdrücklich, heißt es in einer Presseerklärung.
Die darin vorgesehene „Klima-Wald-Offensive“ mit jährlich 10 Mio. € zur Förderung standortgerechter Mischwälder, zur Naturverjüngung und zum Waldumbau stellt einen wichtigen Impuls dar, um den klimabedingten Herausforderungen im Wald aktiv zu begegnen.
Als älteste Waldschutzorganisation Deutschlands betont die SDW jedoch, dass Wälder allein nicht mehr im bisherigen Umfang als stabile Treibhausgassenke wirken können. Die Auswirkungen von Dürre, Schädlingen und Extremwetterereignissen haben die Senkenleistung der Wälder bereits deutlich verringert. Ein belastbares Klimaschutzgesetz darf die Rolle des Waldes als CO₂-Speicher deshalb nicht überschätzen, sondern muss den Waldumbau vorrangig als Klimaanpassungsmaßnahme verstehen.
Die SDW begrüßt ausdrücklich, dass das Land Rheinland-Pfalz den Handlungsbedarf erkannt hat und bereits seit Jahren durch Landesforsten RLP umfangreiche Maßnahmen zum klimaangepassten Umbau des Staatswaldes umsetzt. Dieses Engagement bildet eine wichtige Grundlage für die nun anstehenden gesamtgesellschaftlichen Anstrengungen im Privat- und Kommunalwald.
„Rheinland-Pfalz ist beim Waldumbau bereits auf einem guten Weg – mit einem hohen Anteil an Mischwäldern und viel forstlichem ngagement. Doch die Klimakrise schreitet schneller voran, als viele Maßnahmen wirken können. Deshalb müssen wir den klimaangepassten Umbau weiter konsequent vorantreiben – für unsere Wälder, die Artenvielfalt und die kommenden Generationen“, so Isabel Mackensen-Geis, Vorsitzende der SDW Rheinland-Pfalz.
Aus Sicht der SDW ist es entscheidend, dass die Mittel aus dem Klimaschutzgesetz langfristig, verlässlich und unabhängig von kurzfristigen Haushaltslagen bereitgestellt werden, um Planungssicherheit für Waldbesitzende und Projektträger zu schaffen. Ebenso wichtig ist eine
unabhängige wissenschaftliche Begleitung, die die Wirkung der Maßnahmen transparent bewertet und weiterentwickelt.
Die SDW sieht sich als engagierten Partner in diesem Prozess und spricht sich für eine frühe Einbindung von Umweltverbänden wie der SDW in Monitoring, Beratung und Bildungsarbeit aus – auch im Sinne der breiten gesellschaftlichen Verankerung.
Hintergrund Klimaschutzgesetz RLP
- Rheinland‑Pfalz plant, klimaneutral bis 2040 zu werden. Das neue Gesetz definiert dieses Ziel und enthält mehrere Mechanismen, etwa ein verpflichtendes Monitoring zur Überprüfung im Jahr 2031. Wird deutlich, dass 2040 nicht mehr erreichbar ist, werden die Ziele angepasst
- Umwelt‑ und Klimaschutzministerin Katrin Eder legte ein Paket über 50 Mio. € für fünf Jahre vor – also 10 Mio. € jährlich – mit dem Fokus auf Waldumbau und Aufforstung
- Dieses wurde formal als „Klima‑Wald‑Offensive“ im Gesetzentwurf verankert
Ziele der „Klima‑Wald‑Offensive“
- Förderung klimaangepasster Mischwälder, Naturverjüngung und standortgerechten Waldumbau.
- Neuanlage von Klimaschutzwäldern – z. B. als Vernetzungsgürtel zwischen bestehenden Wäldern oder in waldarmen Regionen wie Rheinhessen
- Bereitstellung von jährlich 10 Mio. € über fünf Jahre.
- Stärkung der CO₂‑Speicherleistung, Biodiversität und Widerstandskraft gegen Dürre, Schädlinge und Extremwetter
Zur Schutzgemeinschaft Deutscher Wald:
Der gemeinnützige Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) gründet sich im Juli
1949 in Koblenz. In den Nachkriegsjahren war es Ziel, Raubbau in den Wäldern, bspw. Reparationshiebe der
Besatzungsmächte, zu verhindern. Erhaltung und Förderung des Lebensraumes Wald sind Schwerpunkte der Arbeit des
Verbandes bis heute geblieben. Die SDW tritt für naturnahen Waldbau, für den nachhaltigen Schutz einer intakten,
abwechslungsreichen Landschaft und den Schutz der Lebensgrundlagen Wasser, Boden, Luft ein. Weitere Schwerpunkt der
SDW sind ihre Wald- und Erlebnispädagogische Arbeit. Zusammen mit Landesforsten Rheinland-Pfalz unterhält der Verband
die Wald-Jugendheime in Kolbenstein und Dasburg.