Heike Hauenschild-Bentemann wechselt nach 8 Jahren Leitung ins Ministeirum
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Alzey (as) – Am Gymnasium am Römerkastell in Alzey steht ein Führungswechsel bevor: Schulleiterin Heike Hauenschild-Bentemann verlässt die Schule zum 3. November 2025, um im Bildungsministerium Rheinland-Pfalz eine neue Aufgabe zu übernehmen.

Wechsel nach Mainz

„Ja, ich werde am 3.11. meinen ersten Arbeitstag im Ministerium haben“, bestätigte Hauenschild-Bentemann auf Anfrage der Alzeyer Zeitung. Sie übernimmt dort die Abteilungsleitung der Abteilung 4C für Gymnasien, Kollegs, Abendgymnasien, deutsche Auslandsschulen, Waldorfschulen, gymnasiale Oberstufe, Lehrpläne Sekundarstufe I (schulartübergreifend) und gymnasiale Oberstufe sowie pädagogische Grundsatzangelegenheiten in Rheinland-Pfalz.
Der Wechsel erfolgte auf eigene Initiative: „Ich habe mich auf die Stellenausschreibung beworben, das Bewerbungsverfahren erfolgreich durchlaufen und werde nun ans Ministerium versetzt.“

Der kurzfristige Wechsel bedeutet für sie derzeit noch eine Doppelbelastung. „Aktuell konzentriere ich mich weiterhin auf das Gymnasium, aber erste Kontakte und Termine im Ministerium für die kommende Woche sind bereits vereinbart“, erklärte sie.

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Schwerpunkte im Bildungsministerium

In ihrer neuen Funktion möchte Hauenschild-Bentemann zentrale bildungspolitische Themen gezielt weiterentwickeln. „Mir ist wichtig, dass Lernen mit Freude geschieht – das sollte immer im Mittelpunkt stehen“, betonte sie. Ihre Erfahrung als Vorsitzende der Landesdirektorenvereinigung Rheinhessen sieht sie dabei als wertvolle Grundlage, da sie in dieser Rolle regelmäßig im Austausch mit Schulleitungen, Lehrkräften, Eltern und Schülern steht. Dieser direkte Kontakt ermögliche es, frühzeitig Rückmeldungen aus der Praxis aufzunehmen und daraus konkrete Veränderungsimpulse abzuleiten. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit soll die konsequente Weiterentwicklung der Digitalisierung an Schulen sein.

Mit Bildungsminister Sven Teuber teilt sie die Haltung, dass Handys an Schulen nicht pauschal verboten werden sollten. „Die Lehrkräfte sollten nicht die Aufgabe eines Jägers übernehmen, um zu schauen, wo könnte noch ein Handy sein“. Vielmehr brauche es individuelle Lösungen und Dialog, um Schülerinnen und Schüler zu stärken und ihre digitalen Kompetenzen zu fördern.

Acht Jahre Schulleitung in Alzey

Ihre Zeit in Alzey fasst Hauenschild-Bentemann als sehr positiv zusammen:
„Meine Zeit als Schulleiterin am Gymnasium am Römerkastell war geprägt von der freundlichen Atmosphäre in der Schulgemeinschaft. Es gab in den acht Jahren nur selten ernsthafte Konflikte und das, obwohl die Pandemie-Zeit und auch die Herausforderungen durch Digitalisierung und Veränderungsdruck zu bewältigen waren. Mit dem engagierten Kollegium und einer interessierten Eltern- und Schülerschaft haben wir uns als ‚Schule der Zukunft‘ auf den Weg gemacht, das Lernen und Lehren zeitgemäß und zukunftsorientiert zu gestalten. Der Prozess geht natürlich weiter.“

Projekte und Initiativen

Zu den prägenden Entwicklungen während ihrer Amtszeit zählt sie mehrere Projekte:
„Die frühe Entscheidung gemeinsam mit dem Schulträger für Tabletklassen (2017) und für die Einführung einer Lernplattform (2019). Das war eine große Hilfe während der Schulschließungen.
Die Entscheidung des Kollegiums und der Gremien für die elternfinanzierte 1:1-Ausstattung mit Tablets ab Klassenstufe 7, ab dem Schuljahr 2022/23.
Die Teilnahme an der Initiative ‚Schule der Zukunft‘ des Landes Rheinland-Pfalz mit dem Hauptprojekt ‚Ideenflügel – ein modernes Lernzentrum‘, für den sich schon viele außerschulische Personen, auch der SWR, interessiert hat und mit den weiteren zahlreichen Ideen zu Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Die Kontinuität und Neu-Entwicklung unseres Austauschkonzepts mit Frankreich, Schweden, Niederlande, Polen und USA, als Beitrag zu unserem Schwerpunkt ‚Europa-Schule‘ und zur Völkerverständigung.
Die Aktion ‚Grüner Schulhof‘, die gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und Schüler(inne)n in sogenannten ‚Mitmachbaustellen‘ den Schulhof mit Begrünung und Sitzgelegenheiten ausgestattet hat.“

Herausforderungen und Zusammenarbeit

Die Leitung einer großen Schule bezeichnet sie als anspruchsvoll:
„Insgesamt ist das Leiten einer so großen Schule eine Herausforderung. Das macht sich organisatorisch in der Verwaltung oder in der Pandemie-Zeit bemerkbar. Aber auch, wenn es um das Ringen um Entscheidungen im Veränderungsprozess geht.“

Besonders wichtig war ihr das Miteinander:
Die Zusammenarbeit mit allen an der Schulgemeinschaft Beteiligten ist sehr positiv. Ein gutes Miteinander steht im Vordergrund unserer Schulkultur. Das hatte mir schon mein Vorgänger, Herr Langkabel, mit auf den Weg gegeben. Er wünschte sich, auf meine Frage hin, was ich auf jeden Fall erhalten solle, dass alle weiterhin so freundlich miteinander umgehen.“

Wünsche für die Nachfolge

Was sie ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg geben möchte, knüpft direkt daran an: „Das freundliche Miteinander und die gegenseitige Wertschätzung sind etwas, das unbedingt erhalten bleiben sollte.“ Zudem hofft sie, dass die neue Schulleitung den eingeschlagenen Weg fortsetzt: „Ich wünsche mir, dass mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin die Orientierung für ‚Schule der Zukunft‘ im Blick behält, Mut zur Veränderung hat und diese auch auslebt. Es muss ja nicht gleich alles auf einmal verändert werden.“

Kommissarische Leitung und Verabschiedung

Bis zur Neubesetzung übernimmt Peter Graff kommissarisch die Schulleitung. Aber auch dieser wechselt bereits Anfang des Jahres nach Frankenthal. Die ADD steht nach eigenen Angaben in engem Austausch mit dem Schulleitungsteam, um eine zeitnahe Nachfolgeregelung sicherzustellen.

Eine offizielle Verabschiedung von Heike Hauenschild-Bentemann sei bereits in Vorbereitung.


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