Bereits 2025 waren die Straßen voll beim Kinderumzug
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Alzey (as) – Der Alzeyer Fastnachtzirkus ist längst fester Bestandteil der närrischen Tage in der Volkerstadt. Wo früher der Kinderzirkus auf dem Mehrzweckplatz stattfand, steht heute ein großes Zelt auf dem Ostdeutschen Parkplatz – Dreh- und Angelpunkt eines bunten Fastnachtstreibens mitten in der Innenstadt. 2026 geht das Konzept in sein drittes Jahr. Im Gespräch mit der Alzeyer Zeitung erklärt Organisator Kalli Gauch, wie alles begann, welche Änderungen auf die Besucher zukommen und warum der Kinderumzug für ihn das Herzstück der Veranstaltung bleibt.

Vom Kinderzirkus zum Fastnachtzirkus

„Angefangen hat alles mit dem Kinderzirkus, den wir 2022 gemeinsam mit der Alzeyer Zeitung auf dem Mehrzweckplatz veranstaltet haben“, erinnert sich Gauch. Wegen der damaligen Probleme mit der Stadthalle suchte er nach Alternativen – und fand sie im Austausch mit der Zirkusfamilie Finkch. „Nach Rücksprache mit meiner Frau kam dann die Idee, alles in die Innenstadt zu verlegen: Kinderzirkus, Altweiberfastnacht, alles unter einem Dach – beziehungsweise in einem Zelt. Seitdem ist der Ostdeutsche Parkplatz unser Zuhause.“

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Aus der kleinen Veranstaltung für Kinder ist innerhalb weniger Jahre ein fester Bestandteil des Alzeyer Fastnachtskalenders geworden. „Das Ganze ist Schritt für Schritt gewachsen. Viele Beteiligte haben mitgezogen, und heute ist es etwas, das die Leute mit Alzey verbinden“, sagt Gauch.

Kinderumzug rückt auf den Donnerstag

Eine der auffälligsten Änderungen betrifft in diesem Jahr den beliebten Kinderumzug. „Er findet diesmal an Altweiberfastnacht statt, also am Donnerstag, dem 12. Februar 2026“, erklärt Gauch. Der Start ist um 10.11 Uhr, im Anschluss beginnt um 14.11 Uhr die Altweiberfastnacht im Zelt. Der Grund für die Umlegung sei pragmatisch: „Am Freitag, 13. Februar, ist schulfrei – deshalb ziehen wir das Ganze einen Tag vor.“

Trotz des neuen Termins rechnet Gauch mit großer Beteiligung. „Wir erwarten wieder weit über 1000 Kinder, darunter auch die Realschule plus, die in diesem Jahr zum ersten Mal dabei ist. Schulen und Kindergärten sind längst informiert.“

Die Route bleibt gleich: Start an der Ostdeutschen Straße, über die Fußgängerzone hoch zum Roßmarkt, dann links durch die Schloßgasse, an der kleinen Kirche vorbei zurück zum Platz. „Rund 45 Minuten dauert das Ganze – das reicht vollkommen, gerade für die vielen kleinen Kinder“, sagt Gauch.

Programm des Fastnachtszirkus Alzey

Hauptumzug der Stadt – Umzugsparty im Zelt

Dass die Stadt Alzey in diesem Jahr den Hauptumzug am 15.02.2025 organisiert, betrifft Gauch nur am Rande. „Mit dem Hauptumzug selbst habe ich nicht viel zu tun. Aber direkt danach steigt bei uns im Zelt die große Umzugsparty – und da rechne ich wieder mit vollem Haus.“ Der Fastnachtzirkus bleibt damit der Ort, an dem die Umzüge enden und das Feiern beginnt.

Neue Künstler und mehr Musik für Kinder und Familien

Auch das Programm rund um die Kinderfastnacht am Samstag wird erweitert. „Dieses Jahr tritt eine Breakdance-Gruppe auf – das wird sicher ein Highlight für die Kinder. Weitere Künstler stehen schon in den Startlöchern.“ Die Mischung aus regionalem Engagement und neuen Showelementen sei ihm wichtig. „Teilweise bewerben sich Künstler direkt bei mir, andere werden mir empfohlen. So entsteht eine kleine, wachsende Gemeinschaft, die Lust auf Fastnacht hat.“

Für den Kinderumzug plant Gauch außerdem mehr Musik. „Wir wollen da etwas Neues ausprobieren und mehr Stimmung reinbringen. Daran arbeiten wir noch mit verschiedenen Gruppen und Vereinen. Ohne die Vereine geht es sowieso nicht – sie sind das Rückgrat der Veranstaltung.“ Besonders lobt er die Volkerschule, die jedes Jahr mit neuen Ideen und großem Engagement dabei ist. „Das ist für mich gelebte Fastnacht – mit Herz und Fantasie.“

Mehr Auflagen, mehr Verantwortung

So bunt und ausgelassen der Fastnachtzirkus auch ist, im Hintergrund steckt immer mehr Organisation. „Die Sicherheitsauflagen nehmen jedes Jahr zu“, sagt Gauch nüchtern. „Ich gehe in diesem Jahr donnerstags und sonntags mit jeweils zwei zusätzlichen Securitys an den Start. Es wird Taschenkontrollen geben – am besten bringt man gar keine Taschen mit.“

Die Zusammenarbeit mit der Stadt beschreibt er als konstruktiv. „Ich reiche mein Sicherheitskonzept ein, die Stadtverwaltung prüft es, und wenn alles passt, bin ich frei in der Umsetzung. Das funktioniert gut und gibt Planungssicherheit.“

Kleine Gesten, große Wirkung

Neben all den organisatorischen Themen verliert Gauch das Wesentliche nicht aus dem Blick: die Freude der Kinder. „Es wird wieder jede Menge Wurfmaterial geben, kostenlose Brezeln im Zelt und natürlich musikalische Unterhaltung danach im Festzelt.“ Diese kleinen Dinge seien es, die eine Veranstaltung prägen.

Tradition trifft auf neue Ideen

„Wenn man so etwas langfristig machen will, muss man Neues einbringen, sonst wird es langweilig“, sagt Gauch. „Die Leute wollen überrascht werden, ohne dass man die Tradition verliert. Das ist auch für Sponsoren wichtig – sie unterstützen nur, wenn sie sehen, dass etwas in Bewegung bleibt.“

„Feiert lokal“ – die Botschaft bleibt

Am Ende hat Gauch eine klare Botschaft: „Feiert lokal! Man muss nicht nach Mainz oder Köln fahren, um eine gute Fastnacht zu erleben. Alzey hat alles, was es braucht – Stimmung, Engagement und ein tolles Publikum. Unser Motto bleibt: Alzey steht Kopf!

Zum Schluss richtet er noch einen Appell an die Zuschauer: „Ich würde mich freuen, wenn besonders viele zum Kinderumzug kommen. Die Kinder, Schulen und Kindergärten geben sich immer eine Menge Mühe. Das verdient Anerkennung und Applaus.“

Der Alzeyer Fastnachtzirkus 2026 verspricht also wieder ein prall gefülltes, stimmungsvolles Programm mit viel Herzblut – und zeigt einmal mehr, dass Fastnacht in Alzey nicht nur Tradition, sondern Leidenschaft ist.

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