Offenheim (as) – Das Forsthaus Vorholz war in den 1970er Jahren ein beliebtes Ausflugsziel in Rheinhessen. Im Jahr 2022 hat die Verbandsgemeinde Alzey-Land das Anwesen erworben – verbunden mit der Ankündigung, an diesem traditionsreichen Ort eine neue touristische Basisinfrastruktur zu schaffen (wir berichteten). Inzwischen ist jedoch zu beobachten, dass das Vorhaben nur sehr schleppend vorankommt. Auch in der Bevölkerung mehren sich die Stimmen, die das Ausbleiben sichtbarer Fortschritte kritisieren. Die Alzeyer Zeitung hat einmal bei der Verwaltung nachgefragt.
In einer Stellungnahme sieht die Verbandsgemeinde Alzey-Land bereits erste sichtbare Fortschritte. Das Gebäude sei inzwischen so instandgesetzt, dass es vor Witterung und Einbrüchen geschützt sei. Ver- und Entsorgungsleitungen wurden geprüft, repariert und wieder in Betrieb genommen. Zudem seien Bodengutachten, Vermessungen und eine erste Artenschutzbegehung abgeschlossen.
Parallel dazu starteten die Planungen für die neue Hiwweltour Vorholz, die künftig in das touristische Konzept eingebunden werden soll. Die eigentliche Planung für die „Schaffung einer Basisinfrastruktur am Forsthaus Vorholz“ begann Anfang 2024. Nach Einholung der nötigen Stellungnahmen und Genehmigungen reichte die Verbandsgemeinde im Oktober 2024 den Projektsteckbrief für das LEADER-Förderprogramm ein (200.000 Euro ELER-Mittel). Das Vorhaben wurde im Dezember 2024 ausgewählt, der Förderantrag im März 2025 bewilligt.
Umsetzung läuft – Fertigstellung im Frühjahr 2026
Der Bewilligungszeitraum der LEADER-Förderung endet im Oktober 2026, doch die Verbandsgemeinde strebt eine frühere Fertigstellung an: „Wir möchten das Projekt schon im Frühjahr 2026 fertigstellen, damit das Angebot genutzt werden kann, wenn die Hiwweltour Vorholz eröffnet wird“, heißt es aus dem Rathaus.
Fokus auf Basisinfrastruktur und Wanderroute
Nach Angaben der Verwaltung konzentriert sich die aktuelle Arbeit auf zwei zentrale Bausteine: die Schaffung der Basisinfrastruktur am Forsthaus und die Hiwweltour. Erst wenn diese Grundstrukturen stehen, könne über weitere Nutzungskonzepte nachgedacht werden. Fördermittel aus dem LEADER-Programm wurden bislang noch nicht abgerufen, die entsprechenden Ausschreibungen für die Gewerke laufen.
Umgang mit öffentlicher Kritik
Die Kritik am schleppenden Fortschritt ist der Verbandsgemeinde bekannt. Bereits im vergangenen Jahr habe man darauf reagiert und gemeinsam mit der Interessengemeinschaft (IG) Vorholz Informationsveranstaltungen in Oberwiesen und Bechenheim durchgeführt. Auch in diesem Jahr informierte die VG im Mai über den aktuellen Stand.
„Jetzt konzentrieren wir uns auf die Umsetzung der beiden Projekte, damit für die Bürgerinnen und Bürger möglichst bald sichtbar wird, dass sich etwas tut“, heißt es abschließend aus der Verwaltung.