Damit sich die Tierseuche Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht weiter ausbreitet, wird das Umweltschutzministerium den Kreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen einen Elektrozaun zur Verfügung stellen. So soll verhindert werden, dass mit ASP infizierte Tiere weiter abwandern – dies schreibt die Kreisverwaltung Alzey-Worms in einer Pressemitteilung.
In den vergangenen Tagen sind im Gebiet des Landkreises Alzey-Worms und im Landkreis Mainz-Bingen mehrere Wildschweinkadaver gefunden worden, die nachweislich mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert sind. Die Landkreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen arbeiten derzeit gemeinsam mit der Jägerschaft und den Landwirten intensiv daran, nach Wildschweinkadavern in den betreffenden Gebieten zu suchen und eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. „Ich danke der Jägerschaft herzlich für ihre Unterstützung bei der Fallwildsuche und für das Verständnis bezüglich des zunächst geltenden Jagdverbots in der infizierten Zone, über das weiter intensiv beraten wird“, betont Landrat Heiko Sippel. Auch eine Leinenpflicht für Hunde gelte in diesem Bereich.
„Um die Schäden in der Landwirtschaft möglichst gering zu halten und Einschränkungen für alle Bürgerinnen und Bürger auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren, ist es wichtig, dass wir alles daransetzen, dass sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht weiter ausbreitet. Mithilfe eines mobilen Elektrozauns, den das Umweltministerium bereits vor Jahren für den Seuchenfall angeschafft hat, wollen wir verhindern, dass infizierte Tiere weiter abwandern, womit sich das Restriktionsgebiet ausdehnen würde“, so Umweltministerin Katrin Eder. „Der Zaun ist damit ein weiterer wichtiger Faktor unseres Maßnahmenbündels. Nachdem in den letzten Tagen ein über 4700 Hektar großes Gebiet mittels Drohnen und Kadaverspürhunden in der infizierten Zone der Landkreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms abgesucht wurde, kann jetzt die B9 bzw. die unmittelbar im räumlichen Kontext liegende Bahnstrecke als Abgrenzung genutzt werden, um die Verbreitung des Virus aus der Kernzone möglichst zu verhindern„, so Eder. Der Zaun berücksichtigt dabei die Wanderbewegung der Wildschweine.
Der Zaun wird auf einer Länge bis zu 30 Kilometer in der Nähe der B9 bzw. der Bahntrasse gestellt. Die genaue Streckenführung kann noch nicht angegeben werden. Ist alles geklärt, können in zwei bis drei Tagen rund 20 Kilometer Zaun aufgestellt werden. Dieser wird dann täglich auf etwaige Schäden überprüft. Über den genauen Zeitpunkt zum Start des Zaunbaus wird rechtzeitig informiert.
Die Tierseuche ist für Menschen ungefährlich, allerdings für Haus- und Wildschweine hoch ansteckend und meist tödlich. Wird der Erreger eingeschleppt, verursacht dies hohe ökonomische Schäden in der Landwirtschaft und bringt ein großes Leiden für die Tiere mit sich.
„Jede und jeder kann dazu beitragen, dass sich die Afrikanische Schweinepest nicht weiter ausbreitet. Deshalb appelliere ich, Speisereste nicht in der Landschaft und nur in Abfallbehältnissen mit Deckel zu entsorgen, damit Wildschweine diese nicht fressen können. Das gilt nicht nur für die Restriktionszonen in den Kreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen, sondern generell. Denn auch aus anderen betroffenen Gebieten weltweit kann das Virus weiterhin eingeschleppt werden“, so Eder angesichts der Ferienzeit, die mit einem erhöhten Reiseaufkommen verbunden ist. Die Tierseuche kann durch infizierte Wurst- und Fleischreste, mitgebrachte Souvenirs oder Jagdtrophäen eingeschleppt werden. Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest ist extrem widerstandsfähig und sowohl in rohem Fleisch als auch in gepökelten oder geräucherten Fleischwaren, wie Schinken und Salami, über mehrere Wochen und Monate überlebensfähig, in tiefgefrorenem Fleisch kann der Erreger sogar jahrelang überleben.