Das offizielle Statement der Organisatoren LSV – Land schafft Verbindung:
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
wir Landwirte aus Rheinhessen haben unsere Ernte zum größten Teil eingefahren, das Getreide, die Kartoffeln, die Trauben, das Obst, Gemüse und die Zuckerrüben sind weitestgehend geerntet.
Jetzt wird der Grundstein für die nächstjährige Ernte gelegt. Die Aussaat der Wintergetreide ist in vollem Gange. Ernährungssicherheit !
Vielen ist dieser Begriff nicht mehr bewusst. Wie auch, angesichts schier unerschöpflich voller Regale in unseren Discountern. Die deutsche Landwirtschaft wird zunehmend durch politischen und gesellschaftlichen Druck zurückgedrängt. Die gesetzlichen Vorgaben passen nicht mehr zur Praxis. Wir erzeugen hier im Lande unsere Lebensmittel zu höchsten Standards und Qualitäten. Umweltschutz und Tierwohl werden hier großgeschrieben. Medien berichten überwiegend das Gegenteil. Und was macht der Lebensmitteleinzelhandel?
Er kauft weltweit zum günstigsten Preis ein. Standards spielen dann kaum eine Rolle mehr und Regionalität auch nicht, nur die Marge zählt. Der Verbraucher hat oft keine Wahl.
Aus diesen Gründen gehen wir Landwirte seit Jahren auf die Straße. Mainz, Bonn, Berlin, Koblenz, kein Weg war uns zu weit, um auf unsere Nöte und Probleme aufmerksam zu machen. Doch nur die Wenigsten haben sie verstanden.
Dann kam die Coronazeit…
Kontaktverbote, Ausgangssperren, Isolation! Eine düstere Zeit. Die Idee der “Ein Funken Hoffnung Touren” wurde geboren und kam bei Vielen sehr gut an.
Mit vielen unterschiedlichen Slogans auf Schildern und Bannern machten die Landwirte auf sich und ihre Lage aufmerksam.
Überall im Land wurden diese friedlichen Trecker-Demos angemeldet und durchgeführt.
In dieser Zeit den Leuten eine Freude machen, mit den Traktoren und der weihnachtlichen Beleuchtung einen Funken Hoffnung rüberbringen und gleichzeitig auf uns und unsere prekäre Situation aufmerksam zu machen, das war das Ziel. Außerdem wurden viele Spenden gesammelt und an regionale, soziale Einrichtungen übergeben.
Kurzum, eine gelungene Aktion die bei den Zuschauern und den Akteuren sehr gut ankam. Aber wurde unsere Botschaft verstanden?
Wie geht es weiter mit unseren Lichterfahrten?
Aufgrund weiter zunehmender Auflagen, politischen Entscheidungen, Zwangsstilllegungen und Versiegelungen von Ackerflächen, u.v.m. wird unsere heimische Erzeugung immer weiter zurückgefahren! Das alles führt schon seit längerer Zeit zum rasanten Höfesterben in Rheinhessen und Deutschland!
Unsere bisherigen Demonstrationen durch die Lichterfahrten haben an diesen Missständen bisher nicht viel geändert.
Daher haben wir uns dieses Jahr zum stillen Protest entschlossen und setzen die Fahrten dieses Jahr in unserer Region aus!
Eure Landwirte und Winzer aus Rheinhessen