Der Verwaltungsstab des Landkreises hat beim gemeinsamen Lehrgang das Krisenmanagement trainiert und die Zusammenarbeit erprobt. Foto: Kreisverwaltung Alzey-Worms

ALZEY-WORMS (jk)- Führungsstab, Krisenstab, Technische Einsatzleitung? Im Katastrophenfall tritt im Landkreis Alzey-Worms ein Verwaltungsstab zusammen, der derzeit aus 18 Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen der Kreisverwaltung besteht.

Unter anderem sind die für den Katastrophenschutz zuständige Abteilung Ordnung und Verkehr, das Gesundheitsamt, die Pressestelle, die Schulabteilung und die Finanzabteilung Funktionsträger des Verwaltungsstabs. Um im Falle einer Krise, wie zum Beispiel dem Ausfall der Stromversorgung über mehrere Tage oder bei Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Sturm, aber auch bei Großbränden oder Terrorlagen zum Schutz der Bevölkerung gut vorbereitet zu sein und damit schnellstmöglich kompetent und sicher reagieren zu können, haben die Mitglieder des Verwaltungsstabs bei einem gemeinsamen Lehrgang aktuelle Kenntnisse im Bereich des administrativ-organisatorischen Krisenmanagements trainiert und die Zusammenarbeit erprobt.

Wie werden Aufgaben in der Kreisverwaltung verteilt, wenn es zu einer Naturkatastrophe oder einer vergleichbaren Einsatzlage kommt? Wer ist wofür zuständig, welche Schritte müssen umgesetzt werden? Drei Tage lang lernten und übten die Mitglieder des Verwaltungsstabs im Rahmen eines Seminars beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Ahrweiler die notwendigen Schritte. Inhalt der Ausbildung war das Trainieren von komplexen und interdisziplinären Einsatzlagen.

Die Einsatzleitung und der Verwaltungsstab werden bei Großeinsatzlagen und Katastrophen gebildet. Er besteht aus dem Personal der Kreisverwaltung, das in unterschiedlichen Sachgebieten administrativ-organisatorische Aufgaben wahrnimmt. Dazu gehören Anordnung, Vollzug und Kontrolle von Entscheidungen bei Katastrophenlagen, die Information der Öffentlichkeit, die Vorbereitung und Anordnung aller Verwaltungsaufgaben zur Bekämpfung der Katastrophe und zur Beseitigung der Schäden. Beim Seminar mit dabei war auch der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises, Michael Matthes. Dieser ist im Ernstfall für die die Technische Einsatzleitung (TEL) zuständig, die mit dem Verwaltungsstab zusammenarbeitet.

„Es geht uns darum, Grundlagen und vor allem Routinen in den Abläufen zu schaffen. Im Ernstfall muss jeder im Verwaltungsstab wissen, wo er anpacken muss und auch das Zusammenspiel muss reibungslos funktionieren. Hier ist es wichtig, dass man die anderen Stabsmitglieder kennt und bereits gemeinsame Übungen erfolgreich durchgeführt hat“, erläutert Landrat Heiko Sippel, der selbst an der Schulung teilgenommen hat. Für die Zukunft sei es wichtig, regelmäßig die unterschiedlichen Szenarien möglicher Katastrophenfälle zu erörtern und im Team durchzuspielen.

Bei der Schulung ging es unter anderem um die Stabsstrukturen, Abläufe und Einsatzdokumentation, den internen und externen Informationsfluss und um die räumliche und technische Ausstattung. Auch personell muss der Verwaltungsstab künftig erweitert werden, um die einzelnen Positionen im Katastrophenfall an sieben Tagen rund um die Uhr besetzen zu können: „Wir haben unter anderem gelernt, dass der Stab zur Erfüllung seiner Aufgaben noch wachsen sollte. Kommt es tatsächlich einmal zu einem Großschadensereignis mit mehrtägiger Einsatzlage im Landkreis, werden wir unter Umständen in mehreren Schichten im Einsatz sein, das muss man personell abdecken können“, betont der Kreischef. 

Quelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms