Heute zünden wir die zweite Kerze an. Diese Kerze würde ich gerne für Vertrauen anzünden. Ich befinde mich gerade für ein verlängertes Wochenende in den Schweizer Alpen. Heute Morgen beim Frühstück in dem gemütlichen Essensraum der Bänklialp lief Schweizer Radio.Es ging für einen Moment um die gestiegenen Zahlen von psychischen Problemen und Erkrankungen in der Schweiz.Das machte mich betroffen. In Deutschland sieht das nämlich nicht viel anders aus.Die Zahlen von Menschen, die ihren Beruf wegen der Psyche nicht mehr ausführen können, steigen stetig. Ich selber hatte 2018 einen Burnout. Drei Monate offiziell, davon war ich zwei Monate nicht arbeiten. Natürlich kommt so ein Burnout nicht von heute auf morgen. So etwas bahnt sich langsam an. Die Symptome werden oft runter gespielt. Depressionen, Panikattacken und Einsamkeitsgefühle wechseln sich ab mit dem Gefühl, andere reden über einen oder man ist nix wert. Ich habe recht früh damit angefangen offen darüber zu reden und damit umzugehen. Denn erst in den letzten zwei Jahren wird offen und öffentlich damit umgegangen. Burnout hat auch erstmal nix unbedingt mit der Arbeit zu tun. Klar, kann man auch durch die Arbeit ausbrennen (Burnout) aber oft spielen hier mehrere Faktoren, oft auch private oder seelische, eine Rolle. Ich glaube auch, dass die Social Media Welt einen großen Beitrag dazu leistet, dass immer mehr Menschen, sich depressiv und wertlos finden. Wir brauchen nur alleine Facebook oder ganz schlimm Instagram zu öffnen. Da erscheint uns eine Welt, in der die anderen keine Sorgen haben, immer nur glücklich sind und scheinbar nie Probleme haben. Sie essen nur perfekt angerichtetes Essen, haben die dekorativsten Wohnungen und sind irgendwie nie schlecht gelaunt.

Ich poste zwar auch relativ viel, obwohl das schon echt weniger geworden ist und noch weniger wird, aber ich kann euch eines ganz selbstbewusst verkünden, bei mir gibt’s ganz oft ganz einfaches Essen oder sogar belegte Brote. Bei Instagram könnte man meinen, die essen alle keine ganz stinknormalen belegten Brote mehr. Meine Wohnung ist recht klein aber dafür fein und es ist mein gemütlicher Rückzugsort. Was ich damit sagen möchte ist, ich habe kein Bilderbuchleben. Ich habe zerüttete Familienverhältnisse, kein Glück mit Partnerschaften und noch so einige Defizite. Und trotzdem bin ich echt zufrieden. Meistens zumindest. 😂Weil ich Vertrauen habe. Das Leben, welches ich führe ist genau so für mich gedacht. Manche wissen, dass ich an GOTT glaube. Was erstmal nix mit Kirche zu tun hat. Aber das ist ein anderes Thema. Und dieser GOTT liebt mich. Er hat einen Plan für mich. Und für diesen Plan bin ich bereit. So jetzt bin ich vom Thema abgekommen. Ich möchte eigentlich nur mit diesem Text vermitteln, dass keiner alleine ist mit seinen Ängsten. Ich glaube, jeder Mensch muss durch solche Täler gehen. Wir dürfen alle unsere Ängste in Vertrauen umwandeln. Und wir dürfen Abschied von dem Gedanken nehmen, dass alle anderen Menschen das schönere Leben führen. Das ist nämlich nicht so. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, ganz viel Vertrauen zum 2. Advent.