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Biebelnheim (as) – Erstmals seit Jahren konnte der Kreisverband der AfD Alzey-Worms am Freitagabend eine Veranstaltung in Biebelnheim ohne Störungen, Demonstrationen oder Sachbeschädigungen abhalten. Rund 25 Gäste versammelten sich in der örtlichen Gemeindehalle zu einer Feier, die ruhig und ohne Zwischenfälle verlief.

Die Nutzung der Gemeindehalle war im Vorfeld Gegenstand eines Rechtsstreits gewesen (wir berichteten). Die Verbandsgemeindeverwaltung hatte die Veranstaltung zunächst abgelehnt, woraufhin die AfD erfolgreich Klage einreichte. Das Verwaltungsgericht bestätigte das Recht der Partei, die öffentliche Halle zu nutzen. Pünktlich um 18 Uhr wurde der Schlüssel übergeben.

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„Wir sind froh, endlich unsere jährliche Feier abhalten zu können. Diesen ganzen Aufwand hätte es nicht gebraucht, und die Prozesskosten von 1.500 Euro hätte die Gemeinde besser für die Kinder oder soziale Zwecke ausgegeben“, erklärte Sabine Capers vom AfD-Kreisvorstand.

„Früher hatte man solche Veranstaltungen immer im Gasthaus ‚Zum Schinderhannes‘ in Biebelnheim abgehalten, diese wurde jedoch regelmäßig zerstört“, erinnerte Capers an frühere Vorfälle.

In den sozialen Medien stießen die überregionalen Berichte über die gerichtliche Entscheidung nicht nur auf Zustimmung. Unter dem Klagebericht auf der Facebook Seite der Alzeyer Zeitung äußerten sich einige Nutzer auch kritisch gegenüber der Entscheidung und dem Veranstaltungsrecht der AfD.

Auch vor Ort blieb es nicht völlig ohne Reaktion: Ein Biebelnheimer Passant, der kurz an der Halle vorbeilief, rief in Richtung der Teilnehmer: „Ich hätte euch den Schlüssel nicht gegeben.“ Weitere Zwischenfälle gab es jedoch nicht.

Die Polizeiinspektion Alzey bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung, dass keine Demonstration oder Versammlung angemeldet worden war. Eine Streife schaute am Veranstaltungsort kurz vorbei und erklärte, man sei im Falle eines Zwischenfalls schnell einsatzbereit. Eine durchgehende Polizeipräsenz, wie sie in früheren Jahren üblich war, war diesmal nicht notwendig.

Die AfD bewertete den Abend als Erfolg und sprach von einem „Zeichen für gelebte Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“.

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