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Alzey (as) – Das Denkmal für Marianne Strauß in der Selzgasse, das an das Schicksal des 1942 von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Mädchens erinnert, ist mit einer antiisraelisch motivierten Parole beschmiert worden. Eine Schmiererei, die im historischen Zusammenhang auch als antisemitisch zu werten ist, verunstaltet seit Wochen die Gedenktafel.

Ein Mitbürger, der anonym bleiben möchte, gab an, die Beschädigung vor rund fünf Wochen bemerkt zu haben. Sichtbare Maßnahmen zur Beseitigung wurden bislang jedoch nicht ergriffen.

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Der Altertumsverein Alzey e.V., der das Denkmal initiiert hatte, wurde laut Aussage durch unsere Presseanfrage erstmals auf den Vorfall aufmerksam. Vorsitzender und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Alzey-Land Steffen Unger, erklärte: „Wir haben erst durch Ihre Anfrage davon erfahren.“ Der Verein werde sich nun um die Instandsetzung kümmern. Sollte eine Reinigung nicht ausreichen, werde man für eine neue Tafel sorgen. Die Stadtverwaltung sei informiert worden.

Auch vonseiten der Stadt Alzey war der Vorfall bis zur Presseanfrage nicht bekannt. Pressesprecher Pascal Schmitt sicherte jedoch die volle Unterstützung bei der Entfernung der Schmiererei zu.

Eine Anzeige bei der Polizeiinspektion Alzey liegt bislang nicht vor, wie die Behörde auf Nachfrage mitteilte.

Die Denkmal-Bank für Marianne Strauß

Die Denkmal-Bank für Marianne Strauß in Alzey erinnert an das Schicksal des 1942 deportierten und ermordeten jüdischen Mädchens. Sie besteht aus 15 Tonplatten, die von Schülern gestaltet wurden und symbolisch Aspekte aus Mariannes Leben und ihrer Verfolgung darstellen. Die Motive – etwa Tiere, Buchstaben oder jüdische Symbole – regen zur Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte und der NS-Zeit an. Das Denkmal verbindet persönliche Erinnerung mit künstlerischer Gestaltung und ist zugleich Ort des Gedenkens und des Lernens. Es mahnt, auch heute wachsam gegenüber Antisemitismus und Ausgrenzung zu sein.

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