Mainz, 19. Oktober 2023

Die Geschäftsführung der DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz hat am 19.10.2023 gemeinsam mit den Sanierungsexperten von WMC Healthcare und BRL die Eckpunkte des Zukunftskonzepts für die Krankenhausgesellschaft ihren Mitarbeitern in fünf Mitarbeiterversammlungen vorgestellt. Das maßgeschneiderte Konzept beinhaltet einen umfassenden Plan zur Neuaufstellung der vier betroffenen DRK Krankenhäuser an den fünf Standorten in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen (Sieg) und Neuwied.

Wir sind froh, auf der Basis des Zukunftskonzepts einen Weg bereiten zu können, der sicherstellt, dass die DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz mit allen Krankenhäusern fortbesteht und auch künftig die Gesundheitsversorgung in unserer Region auf höchstem Niveau gewährleisten kann. Trotz der schwierigen Entscheidungen ist für uns essentiell, dass alle Standorte erhalten bleiben. Indem wir durch Einzelmaßnahmen die Qualität und Effizienz unserer Einrichtungen steigern, können wir der Verantwortung gegenüber unseren Patienten und Mitarbeitern bestmöglich gerecht werden“, schreibt Manuel González, Aufsichtsratsvorsitzender der DRK Trägergesellschaft Süd-West in einer Pressemitteilung.

Als wesentliche Eckpunkte sieht das Konzept insbesondere Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Leistungssteigerung der einzelnen Standorte vor. Dies beinhaltet auch Leistungsverschiebungen:

  • Am Standort Altenkirchen sollen die Kinder- und Jugendpsychiatrie ausgebaut und ambulante Strukturen einer erweiterten MVZ-Struktur inklusive ambulantem OP-Zentrum gestärkt und durch eine Notfall-Anlaufstelle ergänzt werden.
  • Stationäre somatische Behandlungen sollen hingegen konzentriert in Hachenburg oder auch Kirchen angeboten werden.
  • Das Behandlungsprofil am Standort Kirchen soll geschärft werden, indem das Haus künftig als frauenmedizinischer Schwerpunktversorger, insbesondere in der Geburtshilfe, in der Region fungiert. Die Etablierung eines Geburtshauses in Hachenburg wird zudem geprüft.
  • Zur weiteren Optimierung der klinischen Prozesse soll der Standort Alzey in der bestehenden Fachabteilungsstruktur im operativen Bereich ausgebaut werden und in Neuwied wird die bereits vorhandene Geriatrie gestärkt.

Dieses skizzierte Zielbild des Zukunftskonzepts entspringt einer umfassenden Analyse aller Standorte und deren wirtschaftlicher Lage seitens der Geschäftsführung und dem Team von WMC Healthcare. Zur Auswertung wurden verschiedene Szenarien für die DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz im Kontext der Gesundheitsreform der Bundesregierung sorgfältig geprüft und abgewogen.

Herr Dr. Schmidt, als Verantwortlicher der Restrukturierung und Geschäftsführer der DRK Trägergesellschaft Süd-West, sagt: „Wir sind davon überzeugt, dass wir in Zusammenarbeit mit dem gesamten Direktorium und den Mitarbeitervertretungen der einzelnen Häuser dem Konzept und damit auch unserer DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz zurück zum Erfolg verhelfen.“

Christian Eckert, Geschäftsführer bei WMC Healthcare und Generalhandlungsbevollmächtigter, hat federführend mit seinem Team die Entwicklung des Zukunftskonzepts und die Neuaufstellung der DRK Krankenhäuser beraten. Er betont: „Im Rahmen der Erarbeitung des Zukunftskonzepts war es uns insbesondere wichtig, die Häuser entlang des Versorgungsbedarfs wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen und die sich in den aktuellen Reformdiskussionen abzeichnenden Veränderungen der Krankenhauslandschaft so gut wie möglich vorwegzunehmen.“ Friedemann Schade, Partner der Kanzlei BRL und ebenfalls Generalhandlungsbevollmächtigter im Verfahren, ergänzt: „Nach Beginn des vorläufigen Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung im August 2023 ist die Veröffentlichung des Zukunftskonzepts wegweisend für den weiteren Verlauf der Sanierung. Die schrittweise Umsetzung des Konzepts beginnt voraussichtlich im November 2023. Die konkreten operativen Schritte werden weiterhin frühzeitig angekündigt.“

Rechtsanwalt und Gründungspartner der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte, Dr. Rainer Eckert, beaufsichtigt als vorläufiger Sachwalter das Verfahren. Er meint: „Die strategischen Ansätze, die das Zukunftskonzept für die betroffenen Häuser vorsieht, bedienen die Interessen der Gläubiger. Sie sind damit aber auch insbesondere für den Fortbestand der DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz und deren Erfüllung ihres gemeinnützigen Versorgungsauftrages in der gesamten Region richtig und wichtig.“