Otto-Lilienthal-Straße nun mit Halteverbot

Alzey (as) – Seit einigen Wochen sorgt eine veränderte Parksituation in der Otto-Lilienthal-Straße in Alzey für Aufregung. Insbesondere ein absolutes Halteverbot, das teilweise verhängt wurde, hat zu Unmut geführt. Die Straße in Richtung Kampfsportcenter Drexler, eine Sackgasse mit Wendekreis, liegt abseits eines hohen Verkehrsaufkommens am Feldrand. Dennoch hat die Einführung des Halteverbots zu Diskussionen geführt, insbesondere beim Betreiber der Kampfsportschule.

Oliver Drexler, Inhaber und Geschäftsführer des Kampfsportcenters “THE DOJO”, äußerte seinen Unmut über die Veränderungen in einem Videopost auf Facebook, der bereits über 100mal geteilt wurde. Drexler kritisiert die Stadt Alzey dafür, dass diese Maßnahme ohne vorherige Information oder Konsultation der Betroffenen umgesetzt wurde.

Auf Nachfrage dieser Zeitung, seit wann in dem Bereich ein absolutes Halteverbot herrscht und warum dies nach so vielen Jahren nun erst erschaffen wurde, antwortet uns Pascal Schmitt, Pressesprecher der Stadt Alzey: “Es wurde eine Kombination aus eingeschränktem und absoluten Halteverbot angeordnet. Die Halteverbote sind seit Ende Januar in Kraft. Hintergrund waren wiederholte Beschwerden von Anliegern, die aufgrund der Vielzahl von parkenden und längerfristig abgestellten Fahrzeugen in diesem Bereich Probleme mit dem Anlieferverkehr bzw. dem Ausfahren aus ihren Grundstücken hatten. Nach Ortsterminen wurde seitens des Ordnungsamtes entschieden, dieses Problem durch eine Kombination aus eingeschränktem und absolutem Halteverbot in diesem Bereich zu lösen, da an dieser Stelle dafür Sorge zu tragen ist, dass die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nicht übermäßig und wiederholt behindert werden. Zumal alle Anwohner grundsätzlich über ausreichend Stellplätze auf ihren eigenen Grundstücken verfügen.

Der Wendehammer wurde angelegt, um Fahrzeugen das Wenden zu ermöglichen. Da sich der Betrieb von Herrn Drexler in einem Industriegebiet befindet muss auch mit wendenden Schwerlastverkehr gerechnet werden. Von daher ist nur logisch, dass der Wendehammer von parkenden Fahrzeugen freizuhalten ist, damit er zum Wenden eben auch genutzt werden kann.

Ferner wollten wir wissen, ob die Anwohner denn vorab über die Änderungen informiert wurden. Hierzu schreibt die Stadt Alzey: “Nein, dies wurde im Zuge der zeitnahen Umsetzung des Halteverbots zur Lösung des beschriebenen Problems versäumt.”

Auf Anfrage, ob es sich denn zunächst um eine temporäre Testphase handelt heißt es seitens der Stadtverwaltung: “Grundsätzlich wurde das Halteverbot eingeführt, um das beschriebene Problem dauerhaft zu lösen. Es wird jedoch am kommenden Freitag einen Ortstermin geben, um den Sachverhalt erneut zu erörtern.”

Befürchtungen seitens des Gewerbetreibenden, welcher im Gespräch mit der Alzeyer-Zeitung auch seine Sorgen um Mitglieder und Einbußen äußerte seien für die Stadt selbstverständlich nachvollziehbar. Inwieweit diese Befürchtungen im Falle von Herrn Drexler tatsächlich berechtigt sind und sein Betrieb durch das Halteverbot gefährdet ist, kann seitens der Verwaltung jedoch nicht beurteilt werden, schreibt der Pressesprecher. Auch hier erhofft man mehr Klarhheit im gemeinsamen Gespräch am morgigen Freitag, 23.02.2024.

Laut Aussagen einiger Eltern der Kampfsportschule, habe der Hausmeister des Haus der der Landwirtschaft des Öfteren Bilder von parkenden Autos der Eltern, sowie einem Betrieb nebenan gemacht – dies dementiert jedoch Friedrich Ellerbruck, zuständig für die Hausverwaltung des Haus der Landwirtschaft in der Otto-Lilienthal-Str. 4

“Der Hausmeister hat zu keiner Zeit Bilder der Eltern gemacht. Zu Zeiten in denen Kurse in der Kampfsportschule statt finden, ist unser Hausmeister gar nicht mehr im Haus” so Ellerbruck.
Verständnis habe der Hausverwalter für die Kampfsportschule, jedoch äußert Ellerbruck auch Sicherheitsbedenken: “Wenn die Straße einseitig zugeparkt ist, oder im Wendekreis geparkt wird, dann haben es Lieferaten, gerade solche mit LKW schwer hier problemlos heraus zu kommen”.

Drexler versucht im morgigen Gespräch zumindest eine zeitweise Aufhebung des absoluten Halteverbots zu erreichen “Ideal wäre zumindest zwischen 16 – 20 Uhr, das ist eigentlich unser Zeitfenster”, so Drexler “aktuell haben wir auch schon alle Eltern dahingehend sensibilisiert, dass keiner mehr im Ein- und Ausfahrtbereich Halten soll – und falls doch einmal ein Auto stört, so sind wir ja auch direkt in der Schule erreichbar und ansprechbar – dennoch achten wir in Zukunft verstärkt darauf, dass keiner hier jemanden behindert” so der mehrfache Weltmeister.

Nun heißt es abzuwarten wie nah sich alle Beteiligten bei einem Vor-Ort-Gespräch am morgigen Freitag kommen werden und eine für Alle zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann.