Foto: Stadtverwaltung Alzey
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Fortschritt des Lilly-Werks in Alzey zieht Aufmerksamkeit auf sich

Der Bau des Lilly-Werkes in Alzey schreitet voran – und mit ihm wächst auch das Interesse der umliegenden Gemeinden. Vertreter aus Dautenheim, Schafhausen und Framersheim nutzten nun die Gelegenheit, um sich direkt vor Ort über den Baufortschritt, Nachhaltigkeitskonzepte und die Auswirkungen auf die Region zu informieren.

Lokale Vertreter besichtigen die Baustelle

Auf Einladung von Gesamtprojektleiter Sebastian Wegener und Alzeys Bürgermeister Steffen Jung besuchten die Ortsvorsteher und ihre Vertreter die Baustelle. Ziel war es, ein klares Bild vom aktuellen Stand der Bauarbeiten zu gewinnen und Antworten auf drängende Fragen mitzunehmen, die viele Bürger in den umliegenden Ortschaften bewegen.

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Ein Werk mit globaler Bedeutung

Sebastian Wegener erläuterte den Anwesenden die immense Bedeutung des neuen Werks. In Alzey wird künftig das Medikament Mounjaro produziert, ein „Gamechanger“ für die Behandlung von Typ-2-Diabetes und starkem Übergewicht. Ab Ende 2027 werden hier drei Produktionsschritte durchgeführt: Wirkstoff-Pulvermischung, Ampullen-Abfüllung und Verpackung der Pens. Insgesamt sollen rund 1.000 qualifizierte Mitarbeiter in der Anlage arbeiten.

Nachhaltigkeit als zentraler Bestandteil der Planung

Das Werk setzt auf ein modernes, geschlossenes Kühlkreislaufsystem, das keinen Lärm oder Schmutz verursacht. Zudem wird die Umgebungsgestaltung in die Planung einbezogen: Erdtöne an den Fassaden, keine reflektierenden Flächen und eine begrünte Außenanlage. Maximal 35 Prozent der Fläche werden versiegelt, während große Rasenflächen und zahlreiche Bäume das Gelände aufwerten. Photovoltaikanlagen und Dachbegrünungen sind ebenfalls wesentliche Bestandteile des Konzepts.

Hochwasserschutz durch Regenrückhaltebecken

Um die Region vor Starkregenereignissen zu schützen, wurden Regenrückhaltebecken mit einem Volumen von 48.000 Kubikmetern Wasser eingeplant. Diese sollen insbesondere die an der Selz gelegenen Gemeinden entlasten.

Zeitsparende Bauweise reduziert Belastung für Anwohner

Statt eines klassischen Betonbaus wird das Werk in Modulbauweise errichtet. Dies minimiert Lärm und Schmutz während der Bauphase. Um die Belastung durch die Tiefgründungsarbeiten („Piling“) so kurz wie möglich zu halten, wurden nahezu alle in Europa verfügbaren Spezialmaschinen nach Alzey beordert. Bis Ende April sollen die 3.000 notwendigen Pfähle für die Gebäudestabilität im Boden verankert sein – weit schneller als ursprünglich geplant.

Logistische Herausforderungen während der Hochphase

In Spitzenzeiten werden bis zu 100 Lastwagen täglich Baumaterial zur Baustelle bringen. Um den Verkehrsfluss nicht zu beeinträchtigen, werden die Anlieferungen präzise koordiniert. Zudem müssen einige Arbeiten auch nachts durchgeführt werden, wobei alle Maßnahmen zur Lärmreduzierung strikt überwacht werden.

Regelmäßiger Austausch mit den Gemeinden

Nach der Präsentation blieb Zeit für Fragen der eingeladenen Ortsvorsteher. Ein regelmäßiger Austausch zwischen den Gemeindevertretern und der Lilly-Projektleitung ist geplant, um über den Baufortschritt zu informieren und auf Anliegen der Bürger eingehen zu können. Bürgermeister Steffen Jung betonte die Bedeutung eines offenen Dialogs, um Transparenz und Verständnis für das Großprojekt zu schaffen.

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