Ein Amerikanischer Signalkrebs in Nieder-Wiesen (Foto: Martina Schröder)

Nieder-Wiesen (as) – Das haben die Nieder-Wiesener so auch noch nicht gesehen – ein Hummer in der Wiesbach? Nicht ganz.

Martina Schröder aus Nieder-Wiesen wollte eigentlich nur kurz an die Bach etwas Wasser holen “Mein Mann war dabei und meinte, dass sich da Steine bewegen würden, auch ein Paar das zufällig vor Ort war meinte noch, dass sie Augen gesehen haben” erzählt sie im Telefongesrpäch mit der Alzeyer-Zeitung.
“Ich habe eine Grillzange geholt um einen der Steine zu entfernen, plötzlich war dieses Riesen Ding da und griff direkt die Zange an” fährt sie fort.
Was es genau wäre wüsste sie nicht, vom Aussehen her könnte man auf einen Hummer tippen.

Die Alzeyer-Zeitung hat beim Naturschutzbund (NABU) nachgefragt.
Frau Ruth Wölke vom NABU Eisenberg/Leiningerland, zuständig für Amphibienschutz erklärt uns: “Es handelt sich ganz offensichtlich um einen Amerikanischen Flusskrebs, genauer um einen Signalkrebs. Diese invasive Art verdrängt leider nach und nach unsere einheimischen Edelkrebse”

Tatsächlich macht sich der Signalkrebs immer mehr in unseren Gewässern breit. So ist er u.a. Überträger der Krebspest, selbst aber sind sie dagegen resistent. Für unsere heimischen Arten bedeutet diese Infektionskrankheit jedoch den sicheren Tod.
Solch´ invasive und gebietsfremde Tierarten haben ein hohes ökologisches und ökonomisches Schadenspotential, so gilt der Dohlenkrebs mittlerweile als vom Aussterben bedroht, weitere Arten wie der Edelkrebs und auch der Steinkrebs gelten als stark gefährdet.

Man geht davon aus, dass es sich bei der Verbreitung um bewusste Aussetzungen handelt.
Viele Aquarianer haben solche Krebse früher einfach ausgesetzt, wenn diese im Aquarium anfingen “lästig” zu werden.

Ruth Wölke erklärt weiter: “Auch im Eiswoog bei Ramsen, beim geplanten Abfischen, finden sich immer mehr Signalkrebse unter den Fängen, das ist leider kein gutes Zeichen.”