Container-Unterkunft in Alzey. Foto: Kreisverwaltung Alzey-Worms /Simone Stier

Der Landkreis Alzey-Worms hat weitere Möglichkeiten zur dauerhaften Unterbringung von Flüchtlingen geschaffen. Nachdem das ehemalige Impfzentrum in der Albiger Straße in Alzey seit Februar 2023 als vorübergehende Unterkunft diente, sind die dort untergebrachten 106 Männer jetzt in das neue, benachbarte Containerdorf auf dem ehemaligen THW-Gelände umgezogen. Insgesamt 120 Plätze stehen hier zur Verfügung.  Die Sanierung des Bestandsgebäudes dauert noch an. Die Versorgung und Sozialbetreuung der Geflüchteten hat die Hilfsorganisation „Malteser“ übernommen. „Nachdem die Kapazitäten an freien Wohnungen für Geflüchtete im Landkreis nahezu erschöpft sind und seit einigen Monaten wieder vermehrt Flüchtlinge seitens des Landes zugewiesen werden, bietet die neue Unterkunft eine gute und langfristig nutzbare Lösung und entlastet so den Wohnungsmarkt. Weiterhin soll die Belegung von Sporthallen zur Unterbringung von Geflüchteten unbedingt vermieden werden“, betont Landrat Heiko Sippel.

„Seit mehr als 30 Jahren sind die Malteser mit unterschiedlichen Hilfeangeboten in der Region tätig. Wir werden alles dafür tun, dass sich die von Kriegen und Krisen gepeinigten Menschen bei uns zurechtfinden und hier Fuß fassen können. Dabei ist es uns wichtig, auch inhaltlich mit den Menschen zu arbeiten“, betont Shideh Daghooghi, Mitarbeiterin der Malteser. Neben der Versorgung mit Wohnraum und Mahlzeiten, sollen Sprachkurse und Sportangebote organisiert und die Flüchtlinge mit der Hilfe von sozialpädagogischen Fachkräften sowie von Sozialhelfern, die über gute englische und auch weitere Sprachkenntnisse verfügen, auf ihrem Weg zur Integration in Deutschland unterstützt werden. „Zum eigenständigen Leben gehört dabei auch die Reinigung der eigenen Räumlichkeiten durch die Flüchtlinge, kochen und die Kleiderpflege“, betont die Leiterin der Sozialabteilung der Kreisverwaltung Alzey-Worms, Andrea Maurer: „Für die Gemeinschaftsflächen wie Bäder und Küchen wird ein Dienst eingesetzt. Aber auch bei diesen Aufgaben sollen die Flüchtlinge im Rahmen der Heranziehung zur gemeinnützigen Arbeit mithelfen.“ Sozialdienst und Sozialhelfer vermitteln Hilfsangebote und bieten Hilfestellung bei der Erstorientierung im neuen sozialen Umfeld. Sie unterstützen beim Einkaufen, bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Ordnungskräfte kontrollieren unter anderem die Gemeinschaftsräume bezüglich der Hygiene und achten darauf, dass die Hausordnung eingehalten wird.

Rund um die Uhr sind Mitarbeitende der Malteser vor Ort, um auch bei möglichen Konflikten in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Jugendamt, dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der Suchtberatung und anderen öffentlichen Stellen frühzeitig zu intervenieren. Nachbarschaftliche Beziehungen sollen bei gemeinsamen Treffen gepflegt werden. „Wichtig ist, dass die Einrichtung funktioniert und wir gemeinsam daran arbeiten“, betont der Bürgermeister der Stadt Alzey, Steffen. Jung. Auch Johannes Moeske, Diplom Sozialpädagoge und Mitarbeiter des Jugend- und Kulturzentrums, bietet Unterstützung seitens der Alzeyer Einrichtung an, die zahlreiche Angebote für Kinder und Jugendliche und auch für Erwachsene offeriert.

„Ich bin froh, dass die Wohncontainer-Anlage in Alzey fertiggestellt ist und die Männer, die bisher vom Roten Kreuz in der Notunterkunft hervorragend betreut wurden, jetzt in die dauerhaft angelegte Unterkunft wechseln konnten“, dankt Landrat Heiko Sippel der Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Alzey, Alik Owassapian-Vanhonsebrouk mit ihrem Team für die engagierte und tatkräftige Unterstützung bei der Betreuung der Flüchtlinge über Monate hinweg und für das das gute Miteinander. Aktuell sei geplant, dass die DRK-Halle wieder für den Katastrophenschutz zur Verfügung stehen kann. Die weitere Entwicklung könne aufgrund der dynamischen Zuwanderungssituation aber nicht vorhergesagt werden.