Alzey (as) – Inmitten der Kontroverse um Greta Thunbergs israelfeindliche Äußerungen, zuletzt während eines Auftritts bei einer angeblichen Klimademo am 12. November 2023 in Amsterdam, haben wir die lokale Ortsgruppe der Fridays for Future Bewegung in Alzey um eine Stellungnahme zu den Ereignissen gebeten. Konkret interessierte uns, welche Konsequenzen die Ortsgruppe aus diesem Vorfall zieht und welche Auswirkungen er auf die Ziele und Aktivitäten der Alzeyer Ortsgruppe haben könnte.
Auch rassistische Vorwürfe gab es gegen die Klimabewegung (siehe Beitrag klimarepoter) in der Vergangenheit.
Entgegen unserer Erwartungen erhielten wir von der Alzeyer Ortsgruppe jedoch keine direkte Antworten auf unsere Fragen, vielmehr kam die erfragte Stellungnahme ohne namentliche Unterschrift und verwies lediglich auf eine ältere Pressemitteilung der Fridays for Future in Deutschland, welche hier abzurufen ist. Ein auffälliger Punkt in der Kommunikation mit der Ortsgruppe ist auch die Nutzung einer isländischen Email-Adresse (*.is Domain). Fridays for Future Deutschland selbst nutzt eine .de-Domain für ihre offizielle Kommunikation.
Die ausweichende Reaktion könnte darauf hinweisen, dass die lokale Ortsgruppe versucht, sich von kontroversen politischen Fragen, die über den Umweltschutz hinausgehen, zu distanzieren. Die Struktur der gesamten Fridays for Future Bewegung scheint derzeit jedoch auf dem Prüfstand. FFF Deutschland distanziert sich zwar von Greta Thunberg und deren Aussagen, doch gerade sie ist der Kopf und Gründerin der Bewegung, ob distanzieren alleine ausreicht, scheint fraglich.
Trotz unserer Nachfrage mit dem Wunsch nach Klärung unserer Anfragen und der Strutkur der Alzeyer Gruppierung erhielten wir von der Fridays for Future Ortsgruppe Alzey keine Antwort mehr. Dies verstärkt den Eindruck, dass die lokale Ortsgruppe sich bewusst in Anonymität hüllt und anscheinend nicht bereit ist, ihre Positionen oder Entscheidungen öffentlich zu vertreten. Gerade vor dem Hintergrund, dass selbst große Vereine und politische Parteien in der Vergangenheit in Alzey gemeinsam mit der Ortsgruppe auftraten, erscheint in diesem Zusammenhang ein zumindest fragwürdiges Verhalten in Bezug auf Aufklärung und Positionierung.
Wir haben bei Filiz Kluba (Kreisgeschäftsführerin DIE LINKE KV Alzey-Worms) nachgefragt, die nach unseren Informatinoen die Ortsgruppierung der Fridays for Future Alzey anführen würde bzw. zumindest hier sehr aktiv war – aber auch hier: keine Reaktion oder Antwort der Linken Politikerin.
Die Gründe für dies Verhalten bleiben unklar, ob die Gruppierung sich zwischenzeitlich aufgelöst oder an Zuspruch verloren hat, bleiben Spekulation, auf dem Facebook-Auftritt der einst aktiven Gruppierung lassen sich eine Absage zum Winzerfest vom 12.09., eine Teilnahme beim Kleidertausch vom 03.09., sowie eine Einladung zum Grillfest (mit Rechtschreibfehler) vom 04.06.2023 erkennen.
Die Entscheidung, nicht auf unsere Fragen einzugehen und nur anonym zu antworten lässt Freiraum für Spekulationen in alle Richtungen.