Wöllstein (as) – Voller Vorfreude starteten die Kinder und Lehrpersonen der Grundschule Am Appelbach in die letzten Schultage vor den Osterferien und dies hatte einen besonderen Grund: Die Lesetage standen vor der Tür. Von Mittwoch bis Freitag war die ganze Schule im Lesefieber, denn Lesen ist eine wichtige Kompetenz des Deutschunterrichts. Passend dazu bereitete jede Klassenlehrerin für ihre Klasse ein spannendes Projekt vor. Dabei waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Während die ersten Klassen gemeinsam mit den „Freunden“ von Helme Heine dem Thema „Freundschaft“ auf die Spur gingen, entdeckte die Klasse 2a das Anderssein im Bilderbuch „Elmar“. Die Klasse 2b ergründete ihre Lieblingsbücher und die Klasse 3a arbeitete an der Schaufenstergestaltung für den Buch-Vogel zum Buch „Sams Wal“. Die Klasse 3b begegnete den Besonderheiten von modernen Märchen im Buch „Und plötzlich war Frau Honig da“. Ferner lösten die vierten Klassen Fälle des zweisprachigen Buches „Kommissar Kugelblitz“, machten ein Lesepicknick und die Klasse 4a verbrachte eine Lesenacht in der Schule.
Mal einen echten Autor treffen
Dank der Unterstützung des Fördervereins der Grundschule Am Appelbach konnte ein ganz besonderer Höhepunkt während der Lesetage stattfinden: die Autorenlesung des Kinderbuchautors THiLO. Bereits Tage zuvor hatten die Kinder sich mit den Büchern und dem Leben des Autors beschäftigt und waren demnach ganz aufgeregt, „mal einen echten Autoren zu treffen“. In zwei getrennten Lesungen brachte Thilo die Kinderaugen zum Leuchten. „Es erwarten euch lustige, spannende und echt coole Bilder“, versprach THiLO und zusammen mit der Mystery-Crew aus seinem Buch „Lenny Hunter“ fühlten und fieberten die Erst- und Zweitklässler mit. „Wer ist bereit für das Abenteuer?“, las er einen Abschnitt vor. Die Kinder riefen voller Freunde laut „Ich“ und klebten dem Autor sichtlich an den Lippen. In einer zweiten Lesung für die dritten und vierten Klassen erklärte er den Kindern zunächst, wie das Buch „Animal Hero“ entstand. Denn gemeinsam mit seinem Sohn überlegte er erst den Aufbau des Buches und fertige Notizen an, um dann die Geschichte zu verfassen. Er las den Dritt- und Viertklässlern zwei aufregende Kapitel vor. Im Anschluss konnten die Kinder sich ein „THiLO-gramm“ abholen sowie Bücher kaufen und signieren lassen.
Ein Highlight jagt das Nächste
Am Freitag fand der jährliche Vorlesewettbewerb statt. Aufgeregt saßen sechs Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen zwei bis vier im Kunstraum und warteten auf den Moment, auf den sie sich tagelang vorbereitet hatten. Bereits vor den Lesetagen hatte in den zweiten, dritten und vierten Klassen ein klasseninterner Vorlesewettbewerb stattgefunden. Dazu konnte jede/r antreten, die/der Lust hatte. Am Ende bestimmten die Klassen gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen einen Klassensieger/eine Klassensiegerin sowie eine Stellvertretung, falls der Sieger/die Siegerin am entscheidenden Tag ausfallen sollte.
Und nun pochten Freitagmorgens ihre Herzen gewaltig, als sie vor die Jury traten, die aus Johannes Brüchert (Ortsbürgermeister), Andrea Seelig (Schulleiterin der Grundschule), Anke Guffler (Besitzerin des Buch-Vogels), Marion Rauschkolb (Vertreterin für die Verbandsgemeinde), Gisela Hagena (Pädagogische Mitarbeiterin) sowie Martina Eppelmann (Leiterin der Wöllsteiner Bibliothek) bestand. In der ersten Runde mussten die Kinder eine vorbereitete Passage aus ihrem Lieblingsbuch vorlesen. Im zweiten Schritt erhielten sie einen unbekannten Lesetext, den sie dann vorlesen mussten. Gar nicht so einfach. „Es hat Spaß gemacht und es war schön zu sehen, was wir für tolle Leserinnen und Leser haben“, resümierte Gisela Hagena.
Dabei lieferten alle Kinder tolle Leistungen ab und der Jury fiel es gar nicht so leicht, eine/n Schulsieger/in zu bestimmen. Doch letztlich setzte sich Leo Lau aus der Klasse 2a gegen seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter durch und gewann den Schullesewettbewerb. Zweiter wurde Moritz Kaspar aus der 3b und über den dritten Platz freute sich Elias Hermann aus der 2b. Beglückwünschen können wir ebenfalls Anton Haaß, Aurelia Pitthan und Jolina Trippel, die ihre Klassen im Vorlesewettbewerb vertraten. Herzlichen Glückwunsch an die Leser und Leserinnen sowie ein riesengroßes Dankeschön an die Jury, schreibt die Grundschule in einer Pressemitteilung.,
Fazit der Lesewoche
Am Freitagnachmittag verließen sowohl die Kinder als auch die Lehrpersonen mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Schulgelände. „Sind die Lesetage schon vorbei?“, „Ich möchte noch weiterlesen“, berichteten viele Kinder. „Wir haben einfach mal richtig Zeit gehabt, als Klasse, als Gemeinschaft, und konnten ohne Druck und mit Freude gemeinsam Lesen“, schwärmte eine Klassenlehrerin. Und auch die anderen Lehrpersonen stimmten zu: „Den Spaß der Kinder am Lesen zu beobachten, war wirklich großartig.” Und das ist schließlich das Entscheidende – denn Lesefähigkeit bedeutet nicht nur gut zu lesen, sondern auch gerne zu lesen (vgl. Beate Leßmann). „Das Schönste an den Lesetagen war einfach das Lesen“, betonte eine Drittklässlerin.