Das Herzstück der Aufbereitungsanlage, die Filtermodule. Bild: THW / Alexander Steinruck)

Facheinheit Trinkwasserversorgung übt im hessischen Wächtersbach
Wörrstadt/Wächtersbach – Wie wichtig ein gut funktionierender Katastrophenschutz ist, hat sich im letzten Jahr bei der Hochwasserkatastrophe an der Ahr gezeigt. Das gilt besonders für den Bereich der kritischen Infrastruktur wie die Versorgung der Menschen mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser.

Das Technische Hilfswerk verfügt daher unter anderem bundesweit über 14 Fachgruppen Trinkwasserversorgung mit hochmodernen Trinkwasseraufbereitungsanlagen (TWA).

Um für den Einsatzfall stets bereit zu sein, werden die Helferinnen und Helfer regelmäßig ausgebildet. So findet bereits seit dem Jahr 2013 jährlich eine mehrtägige Übung der Facheinheiten Trinkwasserversorgung der Landesverbände Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Baden-Württemberg und Bayern statt. Allein der Aufbau einer TWA benötigt mehrere Stunden. Eine Übung über mehrere Tage bietet
somit die Möglichkeit, den Betrieb der Anlage intensiv zu trainieren und das Zusammenkommen mehrere Einheiten fördert dazu den Austausch untereinander.



Der Ortsverband Wörrstadt verfügt ebenfalls über eine solche Einheit, die beim Ausfall der Trinkwasserversorgung oder einer Verunreinigung im Leitungsnetz effektive Hilfe leisten kann. Mit der TWA können pro Stunde 15.000 Liter verschmutztes Wasser zu Trinkwasser aufbereitet werden. Diese Leistungsfähigkeit konnte im letzten Jahr an der Ahr unter Beweis gestellt werden. Über mehrere Wochen hinweg wurden hier mehr als 2.000.000 Liter Brauch- und Trinkwasser aufbereitet. Hierzu nutzt die Anlage ein mehrstufiges System, nämlich ein Filtersystem, eine UV-Behandlung und eine Chloranalage.

(Bild: THW / Alexander Steinruck) – Rohleitungen werden für die Vorbehandlung zusammengekuppelt

Neben der Anlage sind die Fachgruppen auch mit einer umfangreiche Laborausstattung ausgestattet, die es ermöglicht, ein mobiles Trinkwasserlabor zu betreiben. Hier kann die Qualität des Rohwassers analysiert werden, um die optimale Vorbehandlung zu ermitteln. Außerdem wird im Routinebetrieb das aufbereitete Trinkwasser permanent auf physikalische, chemische und mikrobiologische Parameter untersucht, um eine hygienisch einwandfreie Qualität des aufbereiteten Trinkwassers sicherzustellen.