Im Tarifkonflikt zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz e.V. hatte ver.di zuletzt mit Blick auf die positiven politischen Gespräche zum RLP-Index, einen Lösungsvorschlag eingebracht, der zu einer sofortigen Beilegung des Tarifkonfliktes in diesem Jahr geführt hätte, so eine Pressemitteilung von ver.di.
Im Kern geht es beim ver.di Kompromiss für dieses Jahr nur um die 3000 € Einmalzahlung für alle in diesem Tarifbereich beschäftigten ver.di Mitglieder. Bereits mehrfach ist es dem VAV und ver.di auch in vergangenen Tarifrunden gelungen, festgefahrene Tarifkonflikte mit einer solchen Lösung einer Befriedung zuzuführen. Trotz vorhandener finanzieller Umsetzbarkeit hierfür, lehnt der VAV bis heute dies ohne nachvollziehbare Gründe kategorisch ab. Aus der kommunalen ÖPNV-Arbeitgeberschaft heißt es inzwischen “Wir haben für dieses Arbeitgeberverhalten kein Verständnis mehr. Mit einer Einmalzahlung wie von ver.di vorgeschlagen wären wir uns schnell einig geworden,“ so die Arbeitgeberseite der kommunalen Betriebe.
„Auch die offensichtliche Vorstellung des VAV, sich mit ihrem jüngsten Angebot von 2,85 % für den Fahrdienst einen schlanken Fuß machen zu wollen, dürfte auch auf politscher Ebene für großes Unverständnis sorgen. Denn nach eigenen öffentlichen Erklärungen des VAV sind in den Verkehrsverträgen bereits heute 2,5 % an Lohnsteigerungen eingepreist, die von der öffentlichen Hand vollständig übernommen werden. Somit liegt der Eigenanteile des VAV zur Befriedung des aktuellen Konfliktes bei sage und schreibe 0,35% und damit bei rund 7 € netto Gehaltssteigerung pro Monat pro Person im Fahrdienst. Dies ist nicht nur ein Schlag in Gesicht derer, die den ÖPNV auch auf politischer Ebene künftig finanziell besser ausgestalten und damit in wirtschaftliche Schieflage geratenen Unternehmen helfen zu wollen, es ist vielmehr auch der Ausdruck eines für Rheinland-Pfalz untragbaren Verhaltens eines Arbeitgeberverbandes, der für seine Beschäftigten im Fahrdienst keinerlei Wertschätzung entgegenbringt, empört sich der Verhandlungsführer von ver.di Marko Bärschneider.
ver.di wird daher den Druck auf den VAV nun massiv erhöhen und die Streiks nun ab sofort nur noch tageweise, unangekündigt und auch aus dem laufenden Fahrbetrieb durchführen. Dies hat zur Folge, dass bereits aufgenommene Linienfahrten nur noch bis zur Endhaltestelle gesteuert werden und die Kolleginnen und Kollegen sodann die Arbeit niederlegen.
Bis zu einer Befriedung für dieses Jahr wird ver.di darüber hinaus auch seine Beteiligung an Gesprächen zum RLP-Index für das private Omnibusgewerbe auf Eis legen, da dem VAV auch klar sein muss, dass es trotz einer Index Lösung immer auch eine angemessene Eigenbeteiligung geben muss. Diese kann keinesfalls bei 7 € netto liegen und die kommenden Arbeitskämpfe hat deshalb ausschließlich der VAV zu verantworten, erklärt der Tarif- und Branchenexperte von ver.di Christian Umlauf abschließend.
In einer Pressemitteilung reagiert der RNN
Ab sofort hat die Gewerkschaft ver.di zu tageweisen, unangekündigten Streiks bei privaten Busunternehmen in Rheinland-Pfalz aufgerufen.
Betroffen hiervon ist das gesamte RNN-Verbundgebiet.
Die Streiks können aus dem laufenden Betrieb heraus erfolgen. Das bedeutet, dass Busfahrer ihre Fahrten nur noch bis zur Endhaltestelle durchführen und anschließend in den Streik treten.
Ver.di betonte, dass verschiedene Arbeitgeber zu unterschiedlichen oder auch gleichen Zeiten bestreikt werden können, ohne dass vorab separate Streikaufrufe kommuniziert werden. Diese Maßnahmen betreffen auch kommunale Verkehrsunternehmen im Hinblick auf
Subunternehmerleistungen.
Informationen
Weitere Informationen zum Streik und regelmäßige Updates erhalten Sie online auf der RNN-
Webseite (www.rnn.info) oder telefonisch unter 061 32 / 78 96 22 (Mo-Do 9-18 Uhr, Fr 9-16
Uhr).