Symbolbild

Der ev. Kindergarten in Partenheim wurde ab Montag, 06.02.2023 vom Gesundheitsamt des Landkreis Alzey-Worms geschlossen (wir berichteten).
Nun richtet sich der Elternausschuss des Kindergartens mit einer Pressemeldung an die Öffentlichkeit
Die Meldung im Wortlaut:

“Seit einem Wasserschaden Mitte September 2022 regnet es an mehreren Stellen in die Kita rein. Eine Sanierung des seit Jahren maroden Gebäudes wurde noch nicht in Angriff genommen. Inzwischen hat sich in mehreren Räumen Schimmel gebildet. Der Schlafraum der Kleinen ist bereits seit September gesperrt, seit Anfang des Jahres auch der Eingangsbereich. Die Ergebnisse einer kürzlich erst durchgeführten Schimmel-Prüfung werden mit Spannung erwartet. Da seit vergangener Woche nun auch ein Gruppenraum sowie der Turnraum betroffen sind, kann eine Gesundheitsgefährdung der Kinder seitens des Gesundheitsamtes nicht mehr ausgeschlossen werden.

Ab Montag den 06.02.2023 stehen die Eltern des Evangelischen Kindergartens Partenheim nun vor einem riesigen Betreuungsproblem. Die Kita ist auf unbestimmte Zeit geschlossen, einen Plan B haben die Verantwortlichen bislang nicht entwickelt. Am Freitag-Abend wurden sie über die Schließung informiert und hatten so gerade mal ein Wochenende Zeit sich um eine alternative Betreuung ihrer Kinder zu kümmern.

Orts- und Verbandsgemeinde wissen seit langem wie es um das Gebäude steht, auch Jugendamt und Gesundheitsamt sind seit dem Schaden im September involviert. Wie beide Bürgermeister auf Rückfrage der Eltern nach einem Plan B – sollte es zu einer Schließung kommen – noch am Neujahrsempfang Mitte Januar verkündeten, sei eine Schließung der Einrichtung nicht zu erwarten. Nun sind in der vergangenen Woche jedoch neue Feuchteschäden sowie Schimmel im Turnraum sowie in einem Gruppenraum aufgetreten, die schließlich zur Schließung durch das Gesundheitsamt geführt haben.

Frustriert und verärgert sind die Eltern nun, dass der ausgeschlossene Fall nun kurzfristig ohne Alternativplan der zuständigen Verantwortlichen eingetreten ist. Die Kommune, deren Pflichtaufgabe die Bereitstellung von Kita-Plätzen ist, hätte das sanierungsbedürftige Gebäude bereits vor Jahren schrittweise sanieren müssen!

Wie Herr Conrad Anfang Januar gegenüber den Eltern erklärte, würde es sich bei der kürzlich auf Wunsch der Ortsgemeinde durchgeführten Schimmelprüfung um eine Maßnahme handeln, die lediglich der emotionalen Beruhigung der Eltern diene. Eine Gesundheitsgefahr sei auszuschließen. Nach Auffassung der Verbandsgemeinde wäre es ausreichend gewesen die Schimmelprüfung erst nach Instandsetzung des Daches im kommenden Sommer durchzuführen, da sich in den Monaten dazwischen ja immer noch Schimmel bilden könne. Diese Haltung sorgte für Empörung und Unverständnis bei den Eltern.

Die Eltern erwarten nun, dass die versäumte Erarbeitung eines Alternativplans zur Unterbringung der Kinder umgehend nachgeholt wird und der Rechtsanspruch der Kinder auf Betreuung und Umgang mit Gleichaltrigen schnellstmöglich wieder erfüllt wird. Es wird befürchtet, dass es nicht zuletzt wegen der anstehenden Fastnachtsveranstaltungen in der Halle zu Verzögerungen kommt. Des Weiteren möchten sie erfahren, wie und wo sie ihren nun entstehenden Verdienstausfall geltend machen können. Es kann und darf nicht sein, dass die Eltern, die bereits während der Pandemie mit harten Einbußen zu kämpfen hatten, jetzt die Leidtragenden der jahrelangen Versäumnisse sind. Die Existenzen und die berufliche Zukunft vieler Eltern stehen hier auf dem Spiel.

Da eine provisorische Unterbringung der Kinder an verschiedenen Orten den effizienten Einsatz des Teams verhindern und zu Einschränkungen der Betreuungszeit führen würde, kann eine solche Lösung nicht von Dauer sein. Da die seit Jahren überfällige Sanierung des Kita-Gebäudes nicht länger unter den Teppich gekehrt und dringend angegangen werden sollte, wird mittelfristig eine tragfähige Lösung erwartet, die eine Betreuung der Kinder nach den gewohnten Betreuungszeiten ermöglicht.”